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Imams gegen Rushdie

■ Bekehrungswunsch zum Islam zurückgewiesen/ Todesurteil gegen den Schriftsteller bleibt bestehen

Dublin (taz) — Eine Gruppe von 34 islamischen Gelehrten in Großbritannien hat am Wochenende die Bekehrung des britisch-indischen Schriftstellers Salman Rushdie zum Islam zurückgewiesen. Die Erklärung wurde in der Londoner Zentralmoschee von Gamal Manna Solaiman verlesen — einem der beiden Imams, die Rushdies Bekehrung im vergangenen Dezember bezeugt hatten. Solaiman gab damit dem Druck der radikalen Moslems nach, die seit Dezember den moderaten Imams den Zutritt zur Moschee mit physischer Gewalt verwehrt hatten. Solaiman entschuldigte sich für seinen „Fehler“: „Was Salman Rushdie getan hat, ändert das Todesurteil gegen ihn als Abtrünnigen nicht, da er keine ehrliche Reue gezeigt hat, die sich in guten Taten ausdrückt.“ Iqbal Sacranie vom islamischen Aktionskomitee sagte, solange er sein Buch Die satanischen Verse nicht zurückziehe, könne er nicht als Moslem akzeptiert werden. Tariq Azim-Khan vom moderaten Moslemischen Forum sagte dagegen: „Kein Moslem hat das Recht, den Glauben eines anderen Moslems in Frage zu stellen.“ Azim- Khan hofft, daß die Auseinandersetzungen in der Moschee nun aufhören: „Moscheen sind kein Ort für politische Aktivitäten. Es gibt einige extremistische Elemente, die die Rushdie-Affäre am Leben erhalten wollen, weil ihr eigenes Überleben als Führer davon abhängt.“ Ralf Sotscheck

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