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Gerangel hinter den Kulissen

■ Vor dem Wohltätigkeitskonzert im Wembley-Stadion gab es Unstimmigkeiten

Dublin (taz) — Das Wohltätigkeitskonzert „The Simple Truth“ zugunsten der kurdischen Flüchtlinge, das gestern aus dem Londoner Wembley-Stadion in die ganze Welt ausgestrahlt worden ist, wurde am Wochenende von einem Gerangel hinter den Kulissen überschattet.

Sinead O'Connor, Peter Gabriel und Sting, deren Auftritte per Satellit ins Stadion übertragen wurden, hatten gefordert, daß ein Teil des Geldes für Hilfsmaßnahmen in Äthiopien und Bangladesch verwendet werden sollte. Das für die Organisation des Konzerts verantwortliche britische Rote Kreuz lehnte das jedoch ab. Ein Sprecher sagte, es sei nicht möglich, die Zielrichtung einer Wohltätigkeitsveranstaltung kurz vor dem Ereignis zu ändern, da dies genehmigungspflichtig sei.

Keith Altham, Werbemanager von Sting, sagte, die Musiker hätten jedoch nie damit gedroht, ihre Teilnahme abzusagen. Es sei ihnen lediglich darum gegangen, daß „andere Tragödien in der Welt mit dem gleichen Mitgefühl behandelt“ würden.

Außerdem erhob das „Kurdish Cultural Centre“ in Großbritannien, eine eingetragene Wohlfahrtsorganisation, Vorwürfe gegen die Organisatoren: Das Rote Kreuz habe dem Centre Pressekarten verweigert und es dadurch von der Veranstaltung ausgeschlossen. Der 'Guardian‘ zitierte am Samstag Sarah Lewis vom Roten Kreuz: „Das wichtigste ist doch, daß die Leute wissen, daß wir mit unserer Arbeit weitermachen, wenn Konzert und Medienspektakel lange vorbei sind.“

An dem Konzert, das auf Initiative des Schriftstellers Jeffrey Archer zustande kam, nahmen unter anderem New Kids on the Block, Paul Simon, Rod Stewart sowie Chris de Burgh teil, nach dessen Lied „The Simple Truth“ die Veranstaltung benannt worden war. RaSo

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