: Bestie Mensch-betr.: "Killt die Killertöter", taz vom 23.5.91
betr.: „Killt die Killerköter“,
taz vom 23.5.91
Natürlich ist es eine Katastrophe, wenn der Hund zur Waffe wird. Aber schon immer und überall werden und wurden Hunde zur Befriedigung menschlicher Perversionen mißbraucht: als Delikatesse, lebend, mit abgehackten Füßen auf asiatischen Wochenmärkten, in Versuchslabors, unendlich leidend für immer neue, überflüssige Arzneien und Kosmetika, oder als Krüppelzüchtungen, um „menschliche“ Schönheitsideale zu befriedigen; und neuerdings als Billig-Bodyguard für diejenigen Brutalo-Schwachköpfe, die auf der Stufenleiter des sonst so gehätschelten multikulturellen Milieus der Metropolen ganz unten stehen.
Aber warum führt Ihr angesichts solcher Probleme nicht eine sachliche, analytische Auseinandersetzung, sondern ergeht Euch in Schmierenjournalismus. Ärgert sich der linksbürgerliche taz-Schreiberling darüber, daß es in „seinem“ Kreuzberger Kiez immer noch so viele Proleten gibt, die an ihren Vierbeinern hängen, aber leider nicht mehr wissen, wohin man sie in dieser zubetonierten Stadt noch kacken lassen soll? [...] Hans-Peter Ritter,
(West-)Berlin
[...] Natürlich darf man nicht vergessen, wie gefährlich so ein Tier sein kann und das hat was mit Verantwortung zu tun. Da hat der Hund wenig Ahnung von.
Mir fehlt in Eurer Berichterstattung der Blick fürs befreite Gebiet und der Wille das zu verteidigen. Danach sollte man nach möglichen alternativen Umgangsformen suchen. Vielleicht Hundeführerlehrgänge oder Gewissensprüfungen. Rainer Köhn, Bonn
Ihr macht Opfer zu Tätern, wenn Ihr von „widerlichen Killerkötern“, „mordlüsternden Mordinstrumenten“, mit „Killerinstinkt“ schreibt und nur am Rande erwähnt, daß die Gefährlichkeit der Tiere erst durch die Züchtung vom Menschen geschaffen wurde.
Der tötende Hund ist ein Produkt menschlicher Ignoranz anderen Lebewesen gegenüber, und so etwas erwarte ich in einer „linken“ Zeitung nicht zu lesen.Tiere töten — im Gegensatz zum Menschen — nicht aus Lust, Spaß, Machtstreben, sondern aufgrund ihres Selbsterhaltungstriebes. Tierschutz-Aktiv-Nord, Unterstützungsgruppe des autonomen Tierschutzes, Hamburg/Berlin
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