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Geht Mecklenburg eigene Wege?

■ Die Entscheidung über den Nordostdeutschen Rundfunk wurde gestern in Schwerin verschoben/ Beschluß für heute erwartet/ Brandenburg stellte Ultimatum

Schwerin/Berlin. — Die Regierung von Mecklenburg-Vorpommern hat ihre Entscheidung über die künftige Rundfunkpartnerschaft um einen Tag verschoben und will heute einen Beschluß vorlegen. Zur Begründung hieß es gestern in Schwerin, noch nicht allen Ministern hätten ausreichende Unterlagen über die zweite Verhandlungsrunde mit den NDR-Ländern vorgelegen. Zuvor hatte sich die FDP bei einer Koalitionsausschußsitzung gegen einen vorschnellen Tendenzbeschluß ausgesprochen, weil »detaillierte Entscheidungsgrundlagen« noch fehlten.

Entschieden werden soll darüber, ob sich Mecklenburg-Vorpommern an der Gründung eines Nordostdeutschen Rundfunks (NOR) gemeinsam mit den Ländern Brandenburg und Berlin beteiligt oder dem Staatsvertragsgebiet des Norddeutschen Rundfunks (NDR) beitritt. Die Christdemokraten favorisieren eine NOR- Lösung, die Liberalen hingegen bevorzugen das Zusammengehen mit dem NDR.

Von seiten Brandenburgs läuft heute ein »Ultimatum« an die mecklenburgische Landesregierung ab. Wenn es bis dahin keine Entscheidung gibt, will Brandenburg gemeinsam mit Berlin eigene Wege gehen. Der mecklenburgische FDP-Minister Gollert meinte, eine gestern von der Staatskanzlei ausgearbeitete »Vergleichsliste« zwischen den Bedingungen der NDR- sowie der NOR-Lösung würde wahrscheinlich ausreichen, um einen Beschluß zu fassen. dpa/taz

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