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Großbetrüger Koskotas belastet Papandreou

Athen (afp/taz) — Der ehemalige griechische Bankier und Pressezar Georgios Koskotas hat am Montag erstmals öffentlich seine Anschuldigungen gegen den ehemaligen Ministerpräsidenten Andreas Papandreou vorgebracht. Koskotas, der nach seiner Flucht erst vor zehn Tagen aus den USA nach Griechenland ausgeliefert worden war, machte seine Aussagen vor einem Sondergericht in Athen, wo seit dem 11. März gegen Papandreou und Konsorten aus der sozialistischen PASOK verhandelt wird. Hauptsächlich geht es um den Vorwurf, daß Koskotas, ehemaliger Besitzer der Bank von Kreta, der damals regierenden PASOK mit Schmiergeldern finanziell unter die Arme griff und dafür Schwierigkeiten bei seinen eigenen Geschäften aus dem Weg geräumt bekam. Koskotas gab an, die PASOK nicht freiwillig unterstützt zu haben, sondern von Papandreou unter Druck gesetzt worden zu sein. Er sei 1987 wegen einer alten Steuersache in den USA verhaftet und sein Ausweis beschlagnahmt worden. Daraufhin habe er vor dem griechischen Konsulat in Washington fälschlicherweise angegeben, seine Papiere seien gestohlen worden. Papandreou habe ihm mit zwei Jahren Haft und der Verstaatlichung seiner Bank gedroht. Koskotas behauptete, bereits 1985 für den Wahlkampf der Sozialisten 50 Millionen Drachmen (rund 260.000 Dollar) zur Verfügung gestellt zu haben. Nach einem Treffen mit Papandreou am 27. Oktober 1987 habe er noch einmal fünf Milliarden Drachmen (25,6 Millionen Dollar) gezahlt. Insgesamt habe er den ehemaligen Regierungschef zwischen 1986 und 1988 sechsmal getroffen.

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