piwik no script img

Hollerland wird verbaut

hier das Hollerland-

foto einkleben

Nach jahrelangen Auseinandersetzungen stellte gestern Bremens Bausenator Konrad Kunick den Bebauungsplan für das Hollerland der Presse vor. Zwischen dem Lehester Deich, der Lilienthaler Heerstraße und dem Autobahnzubringer Horn-Lehe soll noch dieses Jahr mit dem Bau von 900 bis 1.000 Wohnungen begonnen werden.

Der Bebauungsplan umfaßt eine Fläche von 22 Hektar. Ursprünglich war das Areal wesentlich größer: Im Herbst 1989 hatte die „Bürgerinitiative zur Erhaltung des Holler Landes“ durchgesetzt, daß 13 Hektar, auf denen auch Wohnungen entstehen sollten, dem Naturschutzgebiet Hollerland zugeschlagen wurden.

Bausenator Kunick ist stolz auf den Bebauungsplan: „Zwischen den Häusern werden große Grün- und Wasserflächen erhalten“. Und Planungsamtsleiter Detlef Kniemeyer assistierte: „An der westlichen Grenze liegt zwischen den Häusern und dem Naturschutzgebiet eine 50 Meter breite

Grünzone.“

Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Gewoba will im Hollerland Einfamilienhäuser und bis zu dreigeschossige Gebäude mit Eigentums- und Mietwohnungen errichten lassen. Wieviele davon mit Mitteln des sozialen Wohnungsbaus finanziert werden und deshalb günstige Mieten aufweisen, konnte Kunick nicht sagen. Das sei der Gewoba überlassen und könne nicht im Bebauungsplan geregelt werden, so Kunick.

Karl-Rüdiger Horn, der Leiter des Ortsamtes Horn-Lehe, ist mit den Plänen des Senators unzufrieden. Der Beirat des Stadtteils hatte gefordert, insgesamt nur etwa 600 Wohnungen zu bauen. Außerdem sollten die Häuser an der Lilienthaler Heerstraße nicht so hoch sein, wie sie jetzt ausgefallen sind. Trotzdem hat die Baudeputation der Bürgerschaft den Plan kürzlich beschlossen: „Unsere Vorstellungen wurden in die Überarbeitung nicht voll aufgenommen“, kritisiert Horn. och

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen