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Petrus erobert Leningrad

■ Die Stadt an der Newa votiert für ihren alten Namen

Leningrad/Sankt Peterburg (afp/ap/taz) — Die russische Metropole am Newa-Delta im östlichen Winkel des finnischen Meerbusens, mit knapp fünf Millionen Einwohnern zweitgrößte Stadt der Sowjetunion, möchte ihren alten Namen wiederhaben.

Vorläufigen Angaben zufolge stimmten 55 Prozent der Leningrader für die Rückbenennung ihrer Stadt in Sankt Peterburg. Die erst 1703 von Zar Peter dem Großen gegründete Stadt wurde 1914 in Petrograd umbenannt und nach dem Tod des Gründers der Sowjetunion 1924 in Leningrad umbenannt.

Der Leningrader Stadtsowjet möchte die Stadt mit westlicher Hilfe zu einer Freihandelszone entwickeln und mit der Rückbenennung eine Wiederbelebung des Geistes vom „Fenster zum Westen“ dokumentieren. Die Kommunistische Partei läuft dagegen Sturm. Ihr Argument ist, der Name Leningrad stehe als historischer Begriff für den Beginn der russischen Revolution und die 900 Tage lange Belagerung der Stadt durch die deutsche Armee im Zweiten Weltkrieg.

Das Votum für Sankt Peterburg bedeutet jedoch noch nicht den endgültigen Sieg des Heiligen Petrus über Lenin. Ohne Zustimmung des Obersten Sowjets der Republik Rußland wird es keine Rückbenennung geben. Voraussichtlich Ende Juni will sich die Verwaltung Leningrads mit der Frage befassen, bevor ein Antrag auf Umbenennung ans Parlament geht.

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