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Kantdreieck verhökert

■ Finanzsenat bestätigt Billigpreis: Käufer müsse bestimmte Bedingungen erfüllen/ FDP will den Kaufvertrag sehen

Charlottenburg. Das Kantdreieck wird zum Verkehrswert an die »KapHag Vermögensanlagen« verkauft. Dies bestätigte gestern auf taz-Anfrage der Sprecher der Finanzverwaltung, Thomas Butz — ohne jedoch den genauen Kaufpreis nennen zu wollen. Branchenkenner munkeln, daß der Senat auf etwa 10 Millionen Mark verzichtet, weil das 2.100 Quadratmeter große Grundstück an der Ecke Uhland- und Kantstraße einen Marktwert von über 20 Millionen Mark habe, der Verkehrswert aber nur die Hälfte betrage. Butz begründete den Billigpreis damit, daß der Kauf des Grundstücks mit städtebaulichen Bedingungen verbunden sei. Würde die Stadt das Dreieck zum Höchstpreis anbieten, hätte der Investor freie Hand und sie keinen Einfluß mehr auf die spätere Bebauung. Welche Bedingungen sie der »KapHag« stellt, wollte er nicht sagen — die Vertragsverhandlungen seien noch nicht abgeschlossen.

Jürgen Biederbick, Geschäftsführer der FDP-Fraktion, forderte gestern von Finanzsenator Elmar Pieroth, den Kaufvertrag dem Parlament vorzulegen. Der Senator habe erst am Montag zugesagt, alle politisch relevanten Grundstücksgeschäfte in dieser Stadt dem Vermögensausschuß vorzulegen. »Hierzu zählt mit Sicherheit das Kantdreieck«, erklärte der FDP-Abgeordnete. Auch Bündnis 90/ Grüne protestierte gegen den geplanten Verkaufspreis von etwa 10 Millionen Mark. »Was geht eigentlich in den Köpfen der verantwortlichen Senatoren vor, die Grund und Boden wie Sauerbier zu Dumpingpreisen anbieten«, fragte Elisabeth Ziemer, wohnungsbaupolitische Sprecherin von Bündnis 90/Grüne.

Helmut Heinrich, Charlottenburger Finanzstadtrat, erklärte zu den Vertragsbedingungen für die »KapHag«, daß auf dem Kantdreieck weder ein Hotel betrieben noch Sexshops oder Im- und Exportläden eröffnet werden dürften. Der Vertrag soll »demnächst« unterzeichnet werden, kündigte Butz an. diak

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