piwik no script img

Forschungsreaktor geht in Betrieb

Berlin (dpa) - Der Forschungsreaktor am Hahn-Meitner-Institut (HMI) im Süden Berlins kann wie geplant in Betrieb gehen. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) wies gestern die Klage eines Anwohners gegen die dritte und letzte Teilgenehmigung zurück. Die Einwände des Antragstellers konnten die Rechtswidrigkeit der von der Senatsumweltverwaltung erteilten Betriebsgenehmigung nicht belegen.

Der Kläger konnte nicht nachweisen, daß die Betriebsgenehmigung ohne ausreichenden Sachverstand oder mit willkürlichen Bewertungen von Sicherheitsfragen erteilt wurde. Die Bedenken gegen einzelne Aspekte des Forschungsreaktors reichten nicht aus, die Betriebsgenehmigung für rechtswidrig zu erachten. Die Richter führten aus, daß der Kläger konkrete Sicherheitsbedenken gegen bestimmte Experimentiereinrichtungen am Reaktor nicht begründen konnte.

Bei der Frage des Schutzes vor Flugzeugabstürzen und Sabotageakten habe sich das Gericht darauf verlassen, daß der Betreiber Vorsorge getroffen habe, deren Einzelheiten geheimhaltungsbedürftig seien. Die Gefahr eines Absturzes sei so gering, daß sie sich auch angesichts des zunehmenden Flugverkehrs in Berlin nur unwesentlich erhöht hätte. Soweit der Kläger das Fehlen einer ausreichenden Entsorgung abgebrannter Brennelemente beanstande, habe er seine eigene Gefährdung am Wohnort nicht belegen können.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen