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Auch ein Topmanager der Fuji-Bank tritt wegen des Finanzskandals zurück

■ Veröffentlichung enthüllt „Profitbesessenheit“ der Banken/ Keine Reaktion der Finanzmärkte

Tokio (afp) — Nach dem Rücktrittsgesuch von Finanzminister Ryutaro Hashimoto ist in Japan am Donnerstag auch ein führender Manager der Finanzwelt wegen des Börsenskandals zurückgetreten. Taizo Hashida, der Verwaltungsratsvorsitzende der Fuji-Bank, erklärte am Donnerstag auf einer Pressekonferenz, er fühle sich dafür verantwortlich, daß „dem Profit zuviel Bedeutung beigemessen wurde“. Wenn so gearbeitet werde, gebe es „an vielen Orten Probleme“.

Das japanische Finanzministerium hatte am frühen Donnerstag morgen Hausdurchsuchungen in mehreren Fuji-Filialen unternommen. Im September waren zwei Mitarbeiter der Bank unter dem Verdacht festgenommen worden, die Drahtzieher des Millionenbetrugs im japanischen Börsen- und Bankenmilieu gewesen zu sein.

Taizo Hashida sagte auf einer Pressekonferenz, die Bank werde von nun an ihre Kontrollen verstärken, er werde weiterhin als Berater bei Fuji tätig sein. Er nahm auch auf die Aufsehen erregende Veröffentlichung eines Bankmitarbeiters Bezug, der in allen Einzelheiten die „Profitbesessenheit“ japanischer Banken an den Pranger stellt. Der Rücktritt Finanzminister Hashimotos soll frühestens nach den internationalen Finanztreffen im Oktober in Bangkok von Ministerpräsident Kaifu akzeptiert werden.

Der 63jährige Hashida war zwei Jahre lang Verwaltungsratsvorsitzender und Direktor der Bank gewesen. Wegen Problemen mit einem mit der Fuji-Bank verbundenen Kreditverein war er bereits im Mai als Direktor zurückgetreten. Er wurde damals vom stellvertretenden Direktor Toru Hashimoto ersetzt. Die Bank war unter Beschuß geraten, weil sie Kunden dazu aufgefordert hatte, Vermögen bei der Osaka Volkskreditgenossenschaft anzulegen, die später Schulden von über 100 Millionen Yen (ungefähr 1,3 Milliarden D-Mark) machte.

Die Fuji-Bank ist auch in einen Skandal in Osaka verwickelt, der sich um die ehemalige Kellnerin Nui Onoue entspannt hat, die zu Japans größter individueller Investorin wurde. Sie war im August festgenommen worden, weil sie aufgrund falscher Dokumente 342 Milliarden Yen (4,4 Milliarden D-Mark) als Anleihe von Banken erhalten hatte, unter anderem von der Fuji-Bank, aber insbesondere von der Industriebank von Japan.

Das Rücktrittsgesuch des Finanzministers Hashimoto vom Donnerstag wegen des Banken- und Börsenskandals wird derzeit von Ministerpräsident Toshiko Kaifu abgelehnt, da Hashimoto noch im Oktober an der Tagung der Finanzminister und Zentralbankräte der sieben führenden Industrienationen (G-7) in Bangkok teilnehmen soll. Zur Vorbereitung dieses Treffens wird er in der kommenden Woche in Tokio den US-amerikanischen Finanzminister Nicholas Brady treffen. Ob er auch an den Jahrestagungen des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank teilnehmen wird, die am 15. Oktober beginnen, ist immer noch offen.

Zuvor hatte das japanische Oberhaus am Donnerstag die Sicherheitsgesetze verschärft. Danach dürfen Sicherheitsfirmen ihre Kunden nicht mehr für Verluste bei Investitionen entschädigen. Entsprechende Transaktionen waren ein Teil des Skandals, der in diesem Sommer die japanische Finanzwelt erschüttert hatte.

Die japanischen Finanzmärkte reagierten kaum auf den Rücktritt. Die Börse in Tokio zeichnete sogar am Donnerstag sogar einen Anstieg von 1,4 Prozent, während der Yen mit 131,15 pro Dollar sein höchstes Niveau seit sieben Monaten erreichte.

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