piwik no script img

Betr.: Waldheimer Prozesse

Nach der Auflösung der sowjetischen Internierungslager auf dem Gebiet der DDR wurden rund 10.500 Häftlinge, die von sowjetischen Tribunalen verurteilt worden waren, den DDR-Behörden übergeben. Die meisten kamen auf freien Fuß. Den verbliebenen etwa 3.400 Internierten wurde im sächsischen Waldheim der Prozeß gemacht. Die als „Waldheimer Prozesse“ in die Annalen eingegangenen Schauprozesse sollten schnelles und konsequentes antifaschistisches Handeln der DDR demonstrieren. So berechtigt einzelne Anklagen gewesen sein mögen, so sehr waren diese Prozesse doch nichts anderes als eine justitiell getarnte, stalinistische Gewaltaktion. Die nun zugänglichen Aktenbestände des zentralen Parteiarchivs der SED/PDS eröffnen heute völlig neue Einblicke in den Prozeßablauf und dokumentieren die präzise Inszenierung und direkte Kontrolle durch das ZK der SED. Der folgende, gekürzte Artikel erscheint am 15. Oktober in der Zeitschrift 'Kritische Justiz‘, Heft 3, 1991.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen