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Die Anderen: Le Quotidien de Paris

■ betr.: Anschläge gegen Ausländer

Betr.: Anschläge gegen Ausländer

Nach Ansicht der rechtsgerichteten Zeitung haben Bundeskanzler Kohl und die Bundesregierung nicht energisch genug auf die Anschläge auf Ausländer reagiert:

Sollte Bundeskanzler Kohl mit diesen schönen Worten der Zerknirschung endlich das Ausmaß der neonazistischen Gefahr erkannt haben? Das ist alles andere als sicher. Das Unbehagen besteht unverändert weiter. Die zahlreichen Beobachter und deutschen Demokraten, die Gesten oder Entscheidungen erwarteten, werden mit rückgratlosen und wenig entschlossenen Reden abgespeist. Wieder einmal scheint Helmut Kohl, der bekanntlich schnell zu reagieren versteht, wenn er will, unter gewissen schwerwiegenden Umständen die Augen vor der Macht der Symbolik in der Politik verschließen zu wollen.

Er hätte nach Hoyerswerda fahren sollen. Diese Stadt in Ostdeutschland, wo Ausländer bei Nacht und Nebel in überfüllten Bussen abtransportiert wurden, wird in schlechter Erinnerung bleiben. Sie ist das unübersehbare und unzweifelhafte Zeichen für das Scheitern der Staatsmacht, die dem Druck des Pöbels nachgegeben hat.

In Bonn, aber vor allem in Berlin, am Übergang zum Osten Deutschlands, von wo aus der Rassismus auf den Westen übergegriffen hat, hätte die Bundesregierung beispielsweise einen Krisenstab einberufen können. Die Dringlichkeit des Problems hätte eine derartige Maßnahme leicht gerechtfertigt.

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