piwik no script img

UNO-Organisationen streiten um Minensuche in Kambodscha

London (taz) — Zum bitteren Erbe von zwanzig Jahren Krieg und Bürgerkrieg in Kambodscha gehören auch die Hunderttausenden oder gar Millionen von Minen, die überall im Lande verstreut liegen und dazu führen, daß bis heute monatlich mehr als 300 Menschen zu Krüppeln werden.

Im Rahmen einer UNO-Vorausmission (UNAMIC) sollten zwanzig Militärs einheimische Soldaten in der Säuberung des Landes von Minen unterweisen. UN-Generalsekretär Perez de Cuellar erklärte vergangene Woche vor dem UN-Sicherheitsrat, daß die aus 268 Personen bestehende UNO-Vorausmission bis Mitte Dezember vollzählig in Kambodscha installiert sein wird. Doch unter den Hilfsorganisationen wächst der Ärger über die Unfähigkeit der UNO, das Problem anzugehen, nachdem ein Vertreter des UNAMIC in Phnom Penh erklärte, die Räumung der Minen gehöre nicht zu den Aufgaben der Gruppe. Dieses Problem, sagte er, müsse im Rahmen der Aufgaben der größeren UNO- Mission UNTAC gelöst werden, die nach dem UN-Friedensplan im kommenden Jahr ihre Arbeit in Kambodscha aufnehmen soll.

Die Räumung der Minen drängt um so mehr, als mit dem Beginn der Repatriierung der etwa 350.000 Flüchtlinge von der thailändisch- kambodschanischen Grenze die Gefahr wächst, daß die Zahl der Toten und Verletzten drastisch zunehmen wird. Larry Jagan

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen