: Heidi, übernehmen Sie!
■ Heidi Mohr schoß im WM-Viertelfinale in der Verlängerung das 2:1 gegen Dänemark
Kanton (dpa/taz) — Berge? Heidis Welt sind die Tore! Drei Minuten vor dem Ende der Verlängerung schoß die kernige Heidi Mohr den 2:1 Siegtreffer im Viertelfinalspiel gegen die Däninnen und die deutschen Fußballdamen somit ins mittwöchliche WM-Halbfinale. Allerdings mit Hängen und Würgen.
Denn die Europameisterinnen konnten sich nach dem lockeren Warmspielen in der Vorrunde nicht wie geplant steigern, ohne Rekordnationalspielerin Silvia Neid fehlte es an Ideen und deren Umsetzung. Nachdem beide Frauschaften vor der Pause jeweils durch einen umstrittenen Strafstoß getroffen hatten — Bettina Wiegmann verwandelte den schwarzrotgüldenen, nachdem Heidi „wer sonst“ Mohr gefallen war — bekamen die Deutschen am Ende sogar Probleme dies Unentschieden in die Verlängerung zu bringen.
Dort sah dann Damenberti Gero Bisanz die Seinen ihre immerhin bestens funktionierende Physis ausspielen. „Wir haben 20 Minuten länger auf hohem konditionellen Niveau gespielt“, analysierte der Frauenbeauftragte des DFB. Nicht unwahr: Gerannt wurde im Bundesadlertrikot auch in der Verlängerung. Und zwar den Bällen hinterher, die die deutschen Abwehrbrunhilden nach vorne wuchteten.
Bis die frischen Beine der Hamburger Einwechselspielerin Heidi Wendt doch mal eine Flanke gut timeten, nämlich dahin, wo auch Heidi Mohr war. Und wo die Heidi ist, da macht es auch bumm, wie das beim guten alten Gerd war und seither nicht wieder, regelmäßig und auf Bestellung. So auch dieses Mal: Heidi traf, es war Mohrturniertreffer Nummer sechs, und die Bisanzinerinnen müssen nun nur noch die Siegerinnen aus USA — Taiwan schlagen, dann sind sie mal wieder im Endspiel. Heidi: übernehmen Sie! unzel
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