: Nachgefragt: Senatssuppe - ziemlich salzig
Senatssitzungen sind vertraulich, da darf keine Kamera hineingucken. Der Ampel-Senat hat am Dienstag die Routine des Regierungsgeschäfts aufgenommen, allerdings eine Stunde später am Tag als bisher üblich.
Macht das Spaß, mitzuregieren?
Helga Trüpel, Senatorin für Kultur und Ausländerintegration: Im Moment noch nicht. Ich habe eine Behördenadresse, aber keine existierende Behörde. Bis zum 14. Januar müssen wir einen Haushaltsplan entwickeln...
Wurde am Dienstag regiert?
Es war ja die erste Sitzung. In der Finanzdebatte gab es schon eine Auseinandersetzung. Aber offensichtlich war am Montag in der Runde der Staatsräte die entscheidende Sitzung gewesen.
Und dann geht das im Senat glatt und förmlich durch?
Nicht ganz, aber das Gewitter war vorher 'runter.
Während der Senatssitzung siezen sich auch die, die sich sonst duzen?
Es ist ein sehr formalisierter und ritualisierter Rahmen. An den permanenten Wechsel von „Du“ und „Sie“ haben wir uns schon während der Koalitionsverhandlungen gewöhnen müssen. Es hat für mich immer noch etwas von einem Spiel.
Was ist die „Suppenrunde“?
Am Dienstag gab es während der Senatssitzung eine Suppe, um die uns aber niemand beneiden muß. Ziemlich salzig. Nach der Senatssitzung gingen die Senatoren allein, ohne Staatsräte, in das Gobelin-Zimmer, da werden in trauterem Kreise Dinge angesprochen. Das ist wohl die eigentliche „Suppenrunde“.
Ist da am Dienstag etwas ausgekungelt worden?
Es gab nur kleine Anmerkungen am Rande, da war Weihnachtsstimmung, Die Arbeit geht im Januar los.
Gibt es eine Grenze zwischen den SPD-Senatoren, die sich ja im normalen Umgang duzen, hin zu FDP und Grünen?
Ich Sieze mich, bis auf Ralf Fücks, mit allen. Das „Du“ geht aber quer durch SPD und FDP. Int.: K.W.
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