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Rußlanddeutsche gegen Jelzin-Äußerungen

Moskau (dpa) — Die Rußlanddeutschen haben den russischen Präsidenten Boris Jelzin für dessen Haltung in der Autonomiefrage angegriffen.

Etwa 60 Moskauer Mitglieder der rußlanddeutschen Organisation „Wiedergeburt“ demonstrierten am Samstag vor dem russischen Regierungssitz. „Boris, du hast unrecht!“ stand auf einem Transparent. Sie kritisierten Boris Jelzin für seine Äußerung, eine deutsche Autonomie könne nur in Gebieten errichtet werden, wo 90Prozent Deutsche wohnen.

Jelzin hatte in der vergangenen Woche Städte in der Wolgaregion besucht, wo die Deutschen bis zur Vertreibung durch Stalin 1941 eine autonome Republik bewohnt hatten. Mit seiner Ankündigung wollte Jelzin aufgebrachte Bürger vor Ort beruhigen, die im Fall der Wiederherstellung der Autonomie für Deutschstämmige um Rechte und Eigentum fürchten.

Nach der Vertreibung leben dort kaum noch Rußlanddeutsche. Deshalb betrachten sie Jelzins Forderung als unerfüllbar und eine Absage an die Autonomie. Die Demonstranten forderten in einem Protestbrief von Jelzin „einen gerechteren Ansatz, das Problem der Rußlanddeutschen zu lösen“.

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