Keine Rettung durch Arbeit

■ Ausstellung über das Getto Lodz 1940 bis 1944

Heute eröffnet das Jüdische Museum im Martin-Gropius-Bau die Ausstellung Unser einziger Weg ist Arbeit — Das Getto Lodz 1940 bis 1944. Die Ausstellung wurde vom Jüdischen Museum Frankfurt übernommen und wandert anschließend nach Jad Vashem in Jerusalem.

In Berlin wird sie als Mahnung an die Wannseekonferenz vor fünfzig Jahren und zur Erinnerung an die ersten Deportationen im Oktober 1941 von Berlin nach Lodz gezeigt.

Vor dem Krieg war Lodz das Zentrum der Textilproduktion in Osteuropa. 233.000 der rund 700.000 Einwohner waren Juden. Das Getto wurde 1940 eingerichtet. Der Älteste des Judenrats Chaim Rumkowski versuchte, durch den Aufbau einer gettoeigenen Textilproduktion die Ernährung der Menschen zu sichern und später durch Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden das Getto vor der Vernichtung zu bewahren. Das ist ihm nicht gelungen. Als letztes Getto in Polen wurde Lodz im August 1944 aufgelöst, über 60.000 Zwangsarbeiter in Auschwitz ermordet. Die Ausstellung zeigt Dokumente und Fotos. Eine ausführliche Besprechung folgt. Die Ausstellung ist bis zum 22. März, täglich bis 22 Uhr zu sehen. Am 26. Januar spielt die Klezmer Gruppe Brave Old World um 16 Uhr in der Staatsbibliothek Lieder aus dem Getto. taz