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MVA macht Boden giftig

■ Fücks: Dioxinwerte „Grund zur Besorgnis“ / Noch ein Meßprogamm

Die Dioxinbelastung im Bremer Blockland liegt teilweise erheblich über den sogenannten offiziellen „Unbedenklichkeitsrichtwerten“. Dieses Ergebnis einer noch von Umweltsenatorin Eva- Maria Lemke-Schulte in Auftrag gegebenen Untersuchung legte gestern ihr Nachfolger, Ralf Fücks, der Öffentlichkeit vor. Das Meßprogramm für Boden, Gras und Kuhmilch, das im Abwindbereich der Müllverbrennungsanlage durchgeführt wurde, war im letzten Jahr nach langer öffentlicher Debatte eher widerwillig veranlaßt worden.

Zwar liegen die Untersuchungen der Kuhmilch erst im einigen Wochen vor, doch Ralf Fücks sieht in den gemessenen Bodenwerten einen „Grund zur Besorgnis.“ Während die Bund-Länder Arbeitsgemeinschaft „Dioxin“ eine Belastung von fünf Nanogramm je Kilo für „unbedenklich“ hält, wurden im Blockland- Boden Werte von 2,3 ng bis 28,8 ng gemessen. Dabei gilt die Faustregel: Je näher an der MVA, umso höher die Werte. Der Spitzenwert wurde am sogenannten Aufpunkt der Abgasfahne der MVA festgestellt.

Im Detail läßt sich aus dieser Untersuchung aber noch nicht herauslesen, in welchem Umfang andere mögliche Dioxinquellen, wie etwas die nahegelegene Autobahn zu den hohen Werten beitragen. Wenn die Untersuchungsergebnisse für die Milch vorliegen, soll entschieden werden, ob es möglicherweise Nutzungseinschränkungen für die Landwirtschaft geben muß.

Eine Konsequenz hat die Umweltbehörde aus den Zwischenergebnissen schon jetzt gezogen. Noch dieses Jahr soll eine weit umfangreichere Analyse Aufschluß über die Dioxinbelastung im weiteren Umkreis der MVA geben. Dabei soll dann auch in angrenzenden Stadtteilen und an anderen Punkten in der Stadt genmessen werden, um eine Einschätzung der Gesamtsituation geben zu könen. Die Gelder für die Meßreihe werden im Haushalt bereitgestellt. Kostenpunkt: Mehrere 100.000 Mark.

Als Konsequenz aus den Ergebnissen forderte die CDU gestern eine „umgehende Messung“ des Abgases der MVA. Die Bevölkerung brauche Klarheit, ob der Dioxingehalt auf Altlasten vor Einbau der Rauchgaswäsche oder auf den jetzigen Betrieb zurückzuführen sei. In letzterem Falle wäre nach Ansicht der CDU eine zeitweise Schließung der MVA zur Nachrüstung der Abgaswäsche erforderlich. hbk

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