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»Opfer bestimmen Schlußstrich«

■ ÖTV-Vize Wolfgang Warburg: Gewerkschaften zuwenig aktiv bei NS-Aufarbeitung

Berlin. Die deutschen Gewerkschaften haben nach Ansicht des stellvertretenden ÖTV-Vorsitzenden Wolfgang Warburg bisher einen zu geringen Beitrag zur Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit geleistet. Wenn es darum ging, Schuldige und Mitwisser in Amtsstuben und an den Schreibtischen ausfindig zu machen, »waren wir selbst nicht besonders eifrig«, erklärte Warburg anläßlich des 50. Jahrestags der Wannseekonferenz gestern. Um die Verstrickung und Mitschuld des öffentlichen Dienstes an der Ermordung von Millionen europäischer Juden aktiv aufzuarbeiten, habe die Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr mit der am Sonntag eröffneten Gedenkstätte am Wannsee eine Veranstaltungsreihe vereinbart. Auch der DGB-Landesbezirk Berlin und der innenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Burkhard Hirsch, erinnerten an die Wannseekonferenz am 20. Januar 1942. Immer noch lebten Opfer, die bis heute physisch und psychisch unter der erlittenen Verfolgung leiden, erklärte Hirsch. Für die »praktische Politik« sei es nötig und weise, irgendwann einen Schlußstrich unter die Vergangenheit zu ziehen. »Aber nicht wir bestimmen den richtigen Zeitpunkt und das Schrittempo der Aussöhnung, sondern allein die Opfer.« afp

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