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Rußland will seine getarnten Agenten im Ausland reduzieren

Moskau (dpa) — Der Chef des russischen Nachrichtendienstes, Jewgeni Primakow, hat dem Westen eine beiderseitige Reduzierung der im Ausland tätigen Spione angeboten. Während einer Anhörung im russischen Parlament zu den Hintergründen des Putschversuchs vom August des vergangenen Jahres sagte Primakow: Rußland habe seinen Geheimdienstes umstrukturiert, ihm neue Aufgaben zugewiesen und ihn vollständig von seiner ideologischen Orientierung befreit.

An die Adresse des Westens gerichtet meinte Primakow, Rußland sei bereit, seine Auslandsspionage einzuschränken. Davon soll auch die Zahl der als Diplomaten getarnten Agenten betroffen sein. Allerdings, so Primakow, müsse die Agentenzahl auf beiden Seiten verkleinert werden. Der russische Auslandsnachrichtendienst war 1991 aus Teilen des früheren sowjetischen Geheimdienstes KGB gebildet worden. Nach den Worten von Primakow orientiert sich der neue Dienst daran, daß sein Land „keine dauerhaften Gegner oder Verbündete hat“. Die Tätigkeit des Dienstes sei allein von den Interessen Rußlands und der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten geleitet.

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