: Mertes oder nicht Mertes
■ Rätselraten um „Report München“, ARD, 21.00 Uhr
Wer die heutige Ausgabe von Report München moderieren wird, stand bei Redaktionsschluß noch nicht fest. Vermutlich wird es aber doch Bildschirminquisitor Heinz Klaus Mertes sein. Denn der „Moderationsentzug“, den der Intendant des Bayerischen Rundfunks (BR) nach den Attacken auf Stolpe und Wallraff ankündigte, ist ohnehin eine Mogelpackung: Daß Mertes die Moderation von Report irgendwann an seinen Vize würde abgegen müssen, stand schon bei seiner Bestellung zum TV-Chefredakteur im Januar 1991 fest. Im BR kursieren nun zwei Zeithorizonte: Entweder Mertes macht es noch bis zu den Sommerferien oder bis Jahresende. Eins steht jedoch fest, das Urteil der Kollegen von der IG Medien über seine Fähigkeiten: „Mangelnde journalistische Qualifikation — professioneller Offenbarungseid — haßerfüllte Veranstaltung jenseits des Journalismus.“
Die Themen der heutigen Sendung sind übrigens wieder mal Stasi- und SED-Akten, die GUS- Atomwaffen, Erlebnisberichte von „verdeckten Ermittlern“ und Bodenschäden in der ehemaligen DDR. O-Ton: „Das giftige Erbe von Honecker und Co.“
Kotte
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
