Innenstadt Europahafen

■ Architektenkammer: Westliche Vorstadt soll neu entstehen / Heute Symposium

„Vom Europahafen ist es genauso weit in die Pieperstraße, wie von der Pieperstraße zum Ostertorviertel.“ Und: „Der Hafenumschlag wird immer weniger — große Teile des Hafengeländes liegen brach.“ Gründe für die Architektenkammer, die These aufzustellen: Der Europahafen soll erschlossen, die City damit erweitert und der Bremer Westen an die City angeschlossen werden.

„Ein solches Gelände ist viel zu schade, um es als Parkplatz zu nutzen“, sagte gestern Günter Gängler bei der Präsentation einer Ausstellung, in der die Architektenkammer ihre ersten Planungen für die 160 Hektar Hafengelände vorstellt. Demnach soll die Abriegelung der City vom Bremer Westen durch die B 6 aufgelockert werden — und auf dem Hafengelände könnte ein citynahes, attraktives Gebiet entstehen. Damit soll wieder so etwas wie eine westliche Vorstadt entstehen, die nach den Zerstörungen des Krieges nicht wieder aufgebaut wurde.

Konkrete Planungen gibt es allerdings noch nicht: „Wir sind nicht daran interessiert, dem Wohnen unbedingt den Vorzug zu geben“, meinte der Vizepräsident der Architektenkammer, Hans- Peter Karl. Gleichzeitig stellte er aber klar: „Die Zeiten der totalen Funktionstrennung zwischen Wohnen und Arbeiten sind ein für allemal vorbei.“ Und „über einen sinnvollen Planungsprozeß können die bestehenden Fronten vielleicht aufgeklärt werden.“

Fronten, die entstanden, als die damalige Stadtentwicklungs-Senatorin Eva-Maria Lemke- Schulte ihr Programm „Wohnen am Hafen“ vorstellte, und das durch Proteste der Wirtschaft niedergeschmettert wurde.

Mittlerweile wird über eine Hafen-Entwicklung wieder nachgedacht: Heute findet in der Hochschule Bremen ein Symposium des Bundes deutscher Architekten (BDA) und der Architektenkammer Bremen statt. Thema: Stadt am Strom. Dort werden Beispiele anderer Städte vorgestellt, die ihre Hafenbereiche schon umfunktioniert haben — so zum Beispiel Glasgow, Rotterdam oder Hamburg. Die Hafenentwicklung und die Cityerweiterung sind ebenso Themen der Vorträge, um halb sieben dikutieren Ralf Fücks und Uwe Beckmeyer mit Vertretern der BLG, des BDA, der Handelskammer und der Hochschule.

Die Austellung über die mögliche Entwicklung des Europahafens ist noch bis zum 15. April in der Architektenkammer, Geeren 41/43, zu sehen. skai