Edberg ist wieder Nummer eins

Key Biscayne (dpa) — Michael Chang erlitt nach seinem Sieg in Key Biscayne einen beckerartigen Philosophieanfall: „Es war ein seltsames Spiel“, sinnierte er nach dem 7:5, 7:5-Erfolg über Alberto Mancini. „Es war leicht, ein Break zu schaffen, aber es hatte keine Auswirkungen.“ Tatsächlich nahmen sich die beiden achtmal den Aufschlag ab, nur selten war das Match erstklassig. Doch dem Sieger war das egal — Hobbyangler Chang freute sich nach San Francisco und Indian Wells bereits über den dritte Turniersieg 1992. Alberto Mancini durfte sich damit trösten, daß er durch die Finalteilnahme wieder auf Rang fünfzehn der Weltrangliste hochklettern konnte. Der neue Spitzenreiter der Weltrangliste ist ein alter: Stefan Edberg. Er überholte mit 3.419 Punkten Jim Courier (3.397), der mit seinem K.O. im Halbfinale als Vorjahressieger 188 Punkte verlor. Dritter ist Boris Becker (2.757), der seinen Abstand zur Nummer eins von 847 auf 662 Punkte verkürzte, da er mit der Achtelfinal-Teilnahme in Key Biscayne weiter kam als je zuvor in diesem Turnier. Hinter dem Amerikaner Pete Sampras ist Wimbledon- Sieger Michael Stich immer noch Fünfter. Den größten Sprung machte Michael Chang, der von Platz neun auf Rang sechs vorrückte.