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Milliarden für Stadterneuerung nötig

■ 1991 verbesserten sich die Lebensbedingungen in 155.000 Wohnungen im Ostteil

Berlin. Für den Erhalt der Altbausubstanz im Ostteil Berlins werden in den kommenden zehn Jahren Investitionen von jährlich einer Milliarde Mark benötigt. Dabei soll die staatliche Förderung mehr und mehr durch private Initiativen ergänzt werden. Das kündigte Bausenator Wolfgang Nagel (SPD) gestern während einer Pressefahrt durch Altbaugebiete in Mitte, Prenzlauer Berg und Friedrichshain an.

Um allerdings drastische Mieterhöhungen zu vermeiden, sollen private Investitionen möglichst oft von staatlicher Förderung flankiert werden. Derzeit muß nach einer öffentlich geförderten Altbausanierung eine Kaltmiete von etwa 5,80 Mark pro Quadratmeter gezahlt werden. Eine weitere Umschichtung der finanziellen Mittel für die Stadterneuerung von West nach Ost schloß Nagel aus.

Außerdem ist daran gedacht, große und solide Wohnungsunternehmen aus den alten Bundesländern in den Ostteil der Stadt zu holen. Diese sollen sich um restitutionsbefangene Grundstücke bemühen, um somit Miethaien keine großen Chancen zu lassen.

Im vergangenen Jahr wurden in Berlin 1,6 Milliarden Mark für Stadterneuerungsmaßnahmen ausgegeben, wovon knapp 1,2 Milliarden Mark in den Ostteil flossen. Dort wurden mit diesem Geld trotz oft ungeklärter Eigentumsverhältnisse leerstehende Wohnungen wieder bewohnbar gemacht, neue Heizungen eingebaut, Dächer abgedichtet, Fassaden erneuert, Gewerbehöfe modernisiert und denkmalgeschützte Gebäude rekonstruiert. Insgesamt 155.000 Wohnungen in Alt- sowie einigen Neubaugebieten waren von diesen Maßnahmen betroffen.

Berlin liege mit seinem Stadterneuerungsprogramm weit vor den anderen neuen Bundesländern, betonte Nagel. So stelle zum Beispiel Mecklenburg-Vorpommern für alle seine Städte und Gemeinden 210 Millionen Mark zur Verfügung, während es in Sachsen-Anhalt 150 Millionen Mark sind. adn

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