■ 1. MAI IN BERLIN: Kreuzberg grüßt Los Angeles
Berlin (taz) — Auch in Berlin, der Partnerstadt von Los Angeles, kam es gestern zu Krawallen: Wie schon seit Jahren, brannte es nach der „Revolutionären 1.-Mai-Demonstration“ im Berliner Bezirk Kreuzberg. Randalierer warfen Steine in Schaufenster und setzten etliche Autos in Brand, ein Computerladen wurde geplündert — die Polizei setzte Tränengasgranaten und Schlagstöcke ein. Rund 15.000 Menschen hatten zuvor bei schönem Wetter hinter dem Leittransparent „In die Herzen ein Feuer, unser Kampf geht weiter“ demonstriert. Die Staatsschützer versuchten, die wenigen Vermummten aus dem Demonstrationszug herauszugreifen. Seit Mittag kreiste ein Beobachtungshubschrauber über dem Bezirk. 4.000 Polizei- und Bundesgrenzschutzbeamte waren im Einsatz. Bis zur Dämmerung gab es bereits 70 Festnahmen. Im Bezirk Prenzlauer Berg kam es zu Zusammenstößen zwischen Anhängern der rechtsextremistischen „Freiheitlich-Deutschen Arbeiterpartei“ (FAP) und antifaschistischen Gruppen. Die Polizei versuchte die Gruppen auseinanderzuhalten und eskortierte schließlich die zahlenmäßig unterlegene FAP in die S- Bahn. SEITE 35
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