: Für Einwanderungsgesetz
■ SPD: Asyl-Grundgesetzergänzung „denkbar“
Die niedersächsische SPD hat am Freitag als erster Landesverband der Partei einen Grundsatzbeschluß zur Regelung der Einwanderung in Deutschland gefaßt, der auch Ergänzungen im Grundgesetz nicht mehr ausschließt. Das Grundrecht auf Asyl für politisch Verfolgte soll aber in seinem Kern unangetastet bleiben. In dem vom Landesvorstand gebilligten Vorschlag wird ein Einwanderungsgesetz mit einer noch festzulegenden Aufnahmequote gefordert, um die Zuwanderung zu begrenzen und die Asylverfahren zu entlasten.
Zuwanderer sollen nicht abwechselnd Asyl- oder Einwanderanträge stellen dürfen. Falls dies rechtlich nur mit einer Anpassung des Grundgesetzes möglich sei, werde sich die SPD „einer Diskussion um eine Verfassungergänzung nicht verschließen“. Nicht das Asylrecht, sondern die insgesamt ungebremste Zuwanderung von Aussiedlern und Armutsflüchtlingen lasse die Akzeptanz bei den Bürgern gegenüber Asylbewerbern schwinden.
Niedersachsens Innenminister Gerhard Glogowski hatte sich noch vor wenigen Wochen vehement gegen ein Einwanderungsgesetz ausgesprochen. SPD-intern hieß es in Hannover, der neue Beschluß sei mit Glogowski abgestimmt. Aus dem Innenministerium wurde dagegen nicht ausgeschlossen, daß Glogowski den Beschluß nicht mittragen werde.
dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen