: Kinkel: Militäreinsatz in Serbien ist denkbar
Stuttgart (ap/afp) — Bundesaußenminister Klaus Kinkel hält einen internationalen Militäreinsatz zur Friedensstiftung im ehemaligen Jugoslawien für denkbar. „Wir müssen letztlich auch durchaus daran denken, daß ein solcher Konflikt im Herzen Europas eben vielleicht doch nur durch militärische Aktionen gelöst werden könnte“, erklärte der FDP- Politiker im Süddeutschen Rundfunk. Über der serbischen Führung und ihrer Armee müsse das „Damoklesschwert eines eventuellen, letztlich notwendig werdenden militärischen Einsatzes“ hängen, um den Krieg zu beenden. Bundeswehrsoldaten könnten und sollten jedoch nicht eingesetzt werden.
Kinkel appellierte an die serbische Führung und die Armee, „um Gottes Willen abzulassen von diesem schrecklichen Morden“. Gleichzeitig plädierte er dafür, das Ergebnis bisheriger Sanktionen der EG und der Vereinten Nationen abzuwarten. Äußerst besorgt äußerte er sich auch über die Situation im Kosovo. Auch dort müsse man alles daran setzen, die Entwicklung in den Griff zu bekommen, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Er kündigte an, daß die Außenminister der EG heute über weitere mögliche Maßnahmen beraten wollen. Es gebe noch alle möglichen Überlegungen, die unterhalb der Schwelle eines militärischen Einsatzes lägen.
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