: Wettbewerb Regierungsviertel gestern offiziell ausgeschrieben
Berlin. Gestern wurde der internationale Wettbewerb für das künftige Regierungsviertel im Spreebogen offiziell ausgelobt. Auf der 62 Hektar großen Fläche zwischen der Friedrichstraße und dem Lehrter Stadtbahnhof sollen bis zum Jahr 1987 bis 1988 eine Reihe von Neubauten mit einer Hauptnutzfläche von insgesamt 168.000 Quadratmeter Bürofläche entstehen, und zwar für den Bundestag, das Bundeskanzleramt, den Bundesrat und die Bundespressekonferenz. Weitere 15.000 Quadratmeter Bürofläche werden im Reichstag untergebracht.
Wie Stadtentwicklungssenator Volker Hassemer (CDU) vor der Presse sagte, hätten bis jetzt schon 400 internationale und 140 nationale Experten Interesse für den Wettbewerb bekundet. Bis zum 12. Oktober diesen Jahres müssen die Entwürfe vorgelegt werden. Voraussichtlich am 18. Dezember werden die Ergebnisse des Wettbewerbs bekanntgemacht. Die Jury besteht aus 13 namhaften Architekten aus dem In- und Ausland, darunter allerdings nur eine einzige Architektin aus den neuen Ländern, und aus zwölf Politikern, darunter mehrere Bundestagsabgeordnete und Senatoren sowie der Präsidentin des Bundestags, Frau Süssmuth. Es ist jedoch kein einziger ostdeutscher Politiker in der Jury. Insgesamt steht eine Preissumme von 720.000 Mark zur Verfügung.
Die Planer sollten beachten, ein für Veränderungen offenes Konzept zu liefern, sagte der gestern ebenfalls anwesende Abteilungsleiter im Bundesbauministerium, Günter Schäffel. Das Konzept sollte zugleich eine individuelle architektonische Gestaltung der verschiedenen Komplexe ermöglichen und sich an modernen Bürobauten orientieren. Wichtig sei, ein »Begegnungsfeld zwischen Politikern und Bürgern« zu schaffen, erläuterte Schäffel.
Ab 26. Juni werden schließlich die Unterlagen für den bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerb zum Umbau des Reichstags versandt. Nach den Entscheidungen der Preiskommissionen schließt sich eine drei- bis viermonatige Überarbeitungsphase an, ehe die Entwürfe umgesetzt werden. esch/adn
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen