piwik no script img

■ COUCHPOTATO'SCHIPS&TIPSSAMSTAG

Begegnung am Vormittag

Der Produzent und Regisseur Clint Eastwood überließ die Hauptrolle dieses 1973 gedrehten Films dem Schauspielerkollegen William Holden, denn für ihn selbst hätte der Part des alternden, vom Leben enttäuschten Liebhabers einer sehr viel jüngeren Frau einen abrupten Imagewechsel bedeutet. Das Kinopublikum wollte ihn als harten Burschen sehen, und es waren eben diese populären Filme, die dem verhältnismäßig spät zu Star-Ruhm gelangten Schauspieler die Realisierung eigener Projekte ermöglichten. Mit der bitterkomischen Romanze bewies Eastwood Begabung als einfühlsamer Regisseur, was selbst von Teilen des Fachpublikums erst Jahre später, anläßlich des Musikerportraits Bird, zur Kenntnis genommen wurde.

(Tele5, 20.15 Uhr)

Lebendig begraben

Acht Filme umfaßt der Edgar-Allen- Poe-Zyklus des Low-Budget-Strategen Roger Corman. Lebendig begraben ist der einzige ohne Cormans bevorzugten Hauptdarsteller Vincent Price, der vertraglich an die AIP- Studios gebunden war. Corman aber wollte diesen einen Film in eigener Rolle produzieren — was letztlich scheiterte — und gab die Hauptrolle dem Briten Ray Milland. Er spielte den neurotischen Guy Carrell, dessen panische Angst, lebendig begraben zu werden, sein vorzeitiges Ende beschleunigt — liebenswert altmodischer Grusel mit Spezialeffekten aus der Spinnweberei und dem Nebelwerfer.

(ZDF, 23.35 Uhr)

Flotte Sprüche auf Kanal 9

Und wo wir gerade bei Roger Corman sind: Auch Jonathan Demme, mit Stop Making Sense, Gefährliche Freundin und schließlich Das Schweigen der Lämmer zu Ruhm und Reichtum gekommen, hat das Handwerk in dessen Talentschmiede gelernt. Bevor er Hannibal Lector zum finalen „feast of friends“ bitten ließ, machte Demme mit kleinen, aber nicht minder delikaten Komödien auf sich aufmerksam. Handle with Care, so der Originaltitel von Flotte Sprüche..., wird, wie auch Melvin und Howard, in einigen US-amerikanischen Publikationen sogar als Kultfilm geführt. Das mag ein wenig übertrieben sein, aber amüsant sind die episodenhaften Erzählungen aus dem Truckermilieu allemal. Zum Ensemble gehört die B-Movie-Ikone Charles Napier, Hannibal Lecters uniformierter Appetithappen aus Das Schweigen der Lämmer.

(ZDF, 0.55 Uhr)

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen