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Nord-SPD streitet um Asylunterkunft

■ Ortsverein Farge wirft Unterbezirks-Chef Leo „Tatsachenverdrehung“ vor

Innerhalb der Nord-Bremer SPD ist der Streit um die Unterbringung von Flüchtlingen voll entbrannt. Noch bevor sich heute abend der Beirat Blumenthal in einer Sondersitzung mit dem Plan, eine Sammelunterkunft für 150 Zuwanderer in Farge zu bauen, beschäftigen wird, hat der SPD- Ortsverein Farge-Rekum jetzt seinem Unterbezirksvorsitzenden Detmar Leo „Tatsachenverdrehung“ und „Pflege von Profilneurosen“ vorgeworfen.

Während sich Leo für den Plan einer Sammelunterkunft in der Farger Straße „Vor den Wischen“ einsetzt, fordert der SPD- Ortsverein die „dezentrale Unterbringung“ und hat dafür auch eine Liste mit Standortvorschlägen für die Unterbringung von bis zu 500 Flüchtlingen im Stadtteil zusammengestellt. „Wir haben die Liste zusammen mit der Sozial- und Baubehörde überprüft, dabei sind nur 35 Plätze übriggeblieben“, erklärte Detmar Leo jedoch Ende vergangener Woche.

Der SPD-Vorstand Farge/Rekum reagierte am Samstag mit einer Sondersitzung. „Es besteht der Eindruck, daß die Standortvorschläge kaputtgeredet bzw. kaputtgeprüft werden, um so die seitens des Senats bevorzugte Unterbringung in Sammellagern durchzusetzen“, erklärte er anschließend. Und dem UB-Vorsitzenden Leo warfen die Farger Genossen vor, als „Ankündigungspolitiker“ immer nur von einem Dialog mit den betroffenen Bürgern zu reden, „konkrete Taten aber schuldig“ zu bleiben. Sein Vorschlag, einen „runden Tisch“ für Ausländerfragen zu etablieren, sei „ein alter Hut“. Ase

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