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Bosnier im Zelt?

■ Flüchtlinge zum Wochenende erwartet

zum Wochenende erwartet

Der Kanzler in Bonn hat die Bürgerkriegsflüchtlinge aus Bosnien-Herzegowina entdeckt. Die Bundesrepublik müsse sich ihrer annehmen, so Kohl. Das hatte sich letzte Woche noch ganz anders angehört, als mehrere Innenminister der Länder auf die unhaltbare Situation hinwiesen. Hamburgs Innensenator Hackmann (SPD) hat nun erneut die Bereitschaft der Hansestadt bekräftigt, Flüchtlinge aufzunehmen — und zwar in Zelten.

Das sei zunächst einmal Unsinn, betonte gestern die Sprecherin der Sozialbehörde (BAGS), Brigitte Eberle. Die BAGS habe bereits damit begonnen, in den Bezirken nach Quartieren für die geflohenen Bosnier zu suchen. Die Menschen, deren Anzahl niemand genau kennt, werden Ende der Woche in Hamburg erwartet. Vielleicht werden es 200 Personen sein, vielleicht mehr, so Eberles Schätzung. Auf jeden Fall wird vorläufig niemand im Zelt schlafen müssen.

Der erste Schub der Flüchtlinge, der grünes Licht aus Bonn bekommt, wird vermutlich etwa 5000 Bosnier zählen. Sie sollen dann nach einer zwischen den Bundesländern ausgehandelten Quote auf die einzelnen Regionen verteilt werden. Seit dem Einigungsvertrag muß Hamburg 2,6 Prozent aller Flüchtlinge, Asylbewerber und Aussiedler sowie anderer Zuwanderer aufnehmen. Vorher waren es 3,3 Prozent. lian

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