: DER POPULÄRE KONZERTFÜHRER
■ Leise tönt das Sommerloch
Die Veranstaltung war leider schon gestern, aber der Hinweis ist so brilliant formuliert, daß dies kaum stört: Im BGH Hemelingen gab es eine „Session für Musiker mit Musikerfahrung“. Da kann man lange drüber nachdenken !
Heute gibt es in Bremer Konzerthallen, Kneipen und Clubs nicht eine live gespielte Note zu hören; am Freitag besteht immerhin die Auswahl zwischen den Mushrooms, die um 20 Uhr im Rahmen des „Großen Sommer Oldie Festivals“ auf der Waldbühne spielen, und The Fswunk plus Gäste, die um 21.30 Uhr Rock und Hardcore in der Grünenstr. 18 zu Gehör bringen.
Am Samstag spielen neben Ha Ho He auf dem Kajenmarkt und The Q — Blues Band um 22.30 in der Wüstestätte auch die Dire Straits im Westerstadion. Wenn der Wind günstig steht, sind sie umsonst und bequem auf dem Weserdeich zu hören. Die Gesellschaft für öffentliche Bäder hat sogar ein noch besseres Angebot: sie lädt ab 19.30 Uhr zum Moonlight — Schwimmen im Stadionbad ein. Bei „Fackelschein“ und „Riesengrill“ kann man da „in und am Wasser den Rhythmen der englischen Rockband lauschen.“ Das ist eindeutig cooler als sich im Innenraum unter Tausenden die Beine in den Bauch zu stehen.
Am Sonntag mittag kann man nach dem Frühschoppen ab 11 Uhr in der Waldbühne mit der St. Michaels Jazzband über den Flohmarkt auf der Bürgerweide gleich weiter zum Open Air Konzert schlendern. Ab 15 Uhr spielt in der Schlachthof Arena Douglaz A. M. aus Wilhelmshaven. „Rock der harten Gangart“ verspricht ihr Presseinfo: „gepaart mit groovy Rhythmen, heavy Gitarren und bluesigen Vokals.“
Ebenfalls um 15 Uhr gibt es am Sonntag im Cafe Sand einen „Spätfrühschoppen“ (in England lief vor ein paar Jahren ein TV - Magazin mit dem Titel „The late, late Breakfast Show“ abends ab 18 Uhr). Die Oarwürma sind ein Trio, das auf Mandoline, Gitarre und Akkordeon neben Blues und Tango auch Musette spielt. Dabei handelt es sich gemäß dem Wörterbuch um einen „französischen Tanz mit Dudelsackcharakter.“
Am Montag hat man die Qual der Wahl zwischen Boogie — Woogie mit Henning Pertiet am Klavier um 21 Uhr in der Roten Nase und der Jazz — Session der MIB in der WüsteStätte um 21.30 Uhr.
Dienstag und Mittwoch piepsen auf Bremer Konzertbühnen höchstens ein paar Mäuse, selbst die Kirchenorgeln schweigen still.
Willy Taub
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