: Ausstieg für Kids
■ Erstes Therapieprojekt für drogenabhängige Jugendliche kämpft mit Startproblemen
kämpft mit Startproblemen
Seit drei Jahren wird sie bereits vehement von allen Fachleuten gefordert - Ende des Jahres soll sie endlich ihre Pforten öffnen: Hamburgs erste Therapieeinrichtung für jugendliche Drogenabhängige.
„Come In“ soll das Projekt des Trägers „Therapiehilfe“ heißen, das für Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren 30 Wohngemeinschaftsplätze bieten wird. Doch ohne finanzielle Startprobleme wird auch diese Einrichtung nicht aus der Taufe gehoben. „Alleine bei der staatlichen Drogenberatungsstelle Kö16 werden rund 200 jugendliche Drogenkonsumenten geführt“, berichtet Laszlo Pota, Projektleiter des „Come In“. Trotzdem sei die Hamburger Schul- und Jugendbehörde (BSJB) nur von einem Bedarf von 10 Therapieplätzen ausgegegangen - eine Projektgröße, die sich nach Erfahrung der Therapiehilfe nicht rechnet. „Deswegen haben wir die Einrichtung auf 30 Plätze konzipiert“, erläutert Pota. Schließlich können hier Kinder aus dem gesamten Bundesgebiet aufgenommen werden.
Doch nun reichen die von der BSBJ veranschlagten 100000 Mark nicht aus. „Mindestens 200000 Mark fehlen noch“, rechnet Pota vor. Probleme bereite auch der von den Krankenkassen zu niedrig angesetzte Tagessatz von 199 Mark. „Wir werden nicht nur Therapie anbieten, sondern auch eine eigene hausinterne Schule vorhalten“, so Pota, „ein Novum.“ Darüber hinaus sollen den Jugendlichen auch Orientierungshilfen für einen späteren Beruf gegeben werden.
Ein Haus in Moorfleet konnte die Therapiehilfe bereits ergattern, doch die Unsicherheit über die finanzielle Zukunft verzögert die Instandsetzungsmaßnahmen. Aber Projektleiter Pota ist optimistisch: „Im Amt für Jugend scheint man inzwischen die Bedeutung dieser Einrichtung erkannt zu haben, so daß wir hoffen, daß auch die weiteren Zuschüsse fließen werden.“ Entschieden wird vermutlich Mitte August. Dann könnte die Arbeit im Dezember beginnen. sako
Spenden: Therapiehilfe, Konto 1235/122957, HASPA
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen