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Infrarot gegen Gleisunkraut

■ Bundesbahn testet heiße Alternative zum Gifteinsatz

Mit giftigen Unkrautvernichtern auf den Strecken der Bundesbahn könnte es bald vorbei sein. Gestern stellte die Bahn in Bremen-Burg eine Weltneuheit vor: Ein Versuchszug mit Namen „TIK 91“ (Thermische Infraplus-Kontrolle) soll die Gleise mit Hilfe von Infrarot-Strahlen vom Unkraut befreien.

Bislang setzte die Bundesbahn jährlich rund 300 Tonnen Herbizide ein. Bis die komplett durch das neue, umweltfreundliche Verfahren ersetzt werden können, wird es noch eine Weile dauern: Vorerst wird der „TIK 91“ in einem sechs Jahre dauernden und von Biologen der Uni Bremen betreuten Versuch 200 Kilometer Gleisstrecke, 90 Kilometer davon im Bereich der Bundesbahndirektion Hannover, bearbeiten. Seine erste Einsatzperiode hat der Versuchszug, der aus einer Lok, dem Behandlungs- und einem Wasserwagen besteht, bereits hinter sich: Er ist bereits seit April im Einsatz — ob mit vollem Erfolg, ließ sich allerdings noch nicht sagen.

Der Versuchszug kostete 1,6 Millionen Mark, der Betrieb wird etwa viermal so teuer sein wie der Herbizid-Einsatz. Durch die Infrarot-Behandlung gerinnt das pflanzliche Eiweiß, und die Zellen des ungeliebten Streckengrüns sterben ab. Mit Flüssiggas als Energiequelle wird eine Temperatur von 70 bis 90 Grad Celsius an der Gleisoberfläche erzeugt. Im Gegensatz zum alten Verfahren, wo einmal pro Jahr das Pflanzengift versprüht wurde, muß der „TIK 91“ viermal während Wachstumsperiode eingesetzt werden. skai

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