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Schwulenforschung-betr.: Homosexuelle durch Hirnstruktur festgelegt?", taz vom 3.8.92

— Homosexuelle durch Hirnstruktur festgelegt?, taz vom 3.8.92

[...] Diese Berichte sind für jede Lesbe und jeden Schwulen, besonders für diejenigen im Coming-out, ein Schlag gegen ihre eigene, oft mühsam gewonnene Identität.

Früher war es die dominante Mutter, heute ist es die Gehirnstruktur, oder es sind irgendwelche Gene: Diese ganze „Wissenschaft“ dient doch nur dazu, Homosexualität als (wenn nicht heute, dann irgendwann einmal) kurierbar, Schwule und Lesben als doch nicht zu „normalen“ Menschen wandelbar darzustellen. Es ist eine Sauerei, daß die taz sich daran beteiligt; Berichte über ähnliche Forschungen, die sich gegen Frauen richten (Gentechnik, In- Vitro-Fertilisation usw.), haben bei Euch zu Recht einen ganz anderen Tenor.

Lesben lieben Frauen, und Schwule lieben Männer (und dazu gibt es auch noch eine Menge Variationen) — diese Gesellschaft mit ihrer heterosexuellen Mehrheit hat das zu akzeptieren. Warum wir so sind, geht niemanden etwas an — schon gar nicht ein paar bescheuerte Heterosexuelle, die sich auf unsere Kosten ihre DoktorInnentitel verschaffen! Michael Gaertner, Kiel

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