: Zehn Tage der fließenden Bilder
■ Die Mäntel der Eroberer wehen über den Ponton beim sechsten Kino auf der LAster
wehen über den Ponton beim sechsten Kino auf der Alster
Hoch wie ein zweistöckiges Haus ist die Leinwand, auf der sich morgen abend Dustin Hoffman als Little Big Man über die Alster erhebt. Das verspricht Thomas Struck vom Hamburger Filmbüro und Organisator des Kino auf der Alster, das ab morgen bis zum 23. August jeden Abend am Jungfernstieg über eine 10 mal 15 Meter große Leinwand flimmert.
Im letzten Jahr ausgefallen, präsentiert sich nun zum sechsten Mal die beliebte (für manche Hamburger Kinobetreiber aber unbeliebte) Veranstaltung größer denn je. Mit mehr Filmen, einer größeren Leinwand und Kosten von insgesamt 140000 Mark, die sich die Kulturbehörde, das Filmbüro, das Filmfest und Sponsoren zu je einem Viertel teilen, soll in Hamburg ein weiteres weithin sichtbares Signal gesetzt werden, das die Hansestadt auch im öffentlichen Leben als Filmstadt kenntlich macht.
Nach klärenden Gesprächen im Vorfeld zwischen Organisatoren und Kinobetreibern, wurden zwei Filme aus dem Programm gekippt. Matthias Elwardt, Kinoleiter des Abaton, findet die Veranstaltung trotzdem etwas fragwürdig. Warum werden beispielsweise keine mit Hilfe der Hamburger Filmförderung entstandenen Filme gezeigt?
Für so eine populäre Veranstaltung könne man natürlich kein Programm wie für ein klassisches Filmseminar zusammenstellen, erläutert Thomas Struck das Thema der diesjährigen Reihe Eroberer. Struck: „Das Filmthema an und für sich.“ In Abenteuer- und Liebesfilmen wird erobert, was das Zeug hält: Um Herzen und Länder, um das Weltall oder eine Kleinstadt wird in den zehn Filmen gefochten, gefightet, gebuhlt und gekämpft. Das alles geschieht auf einem im Was- ser schwimmenden Ponton in sicherer Entfernung des Publikums, das vom Jungfernstieg aus den vorbeifließenden Projektionen folgt. Wasser von oben fürchten die Ver
anstalter nicht. Vor zwei Jahren hatte das Publikum auch im strömenden Regen vor den bewegten Bildern ausgeharrt. jk
Termine siehe Kasten
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen