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Bouvier gibt wegen horrender Mieten auf

■ Nach zweijährigem Engagement in der Hauptstadt schmeißt der Bonner Buchhändler das Handtuch

Berlin. Nach rund zweijährigem Engagement in Deutschlands alter und neuer Hauptstadt, geht in den meisten Berliner Filialen der renommierten Buchhandlung Bouvier das Licht aus. Entnervt kehrt Geschäftsführer Thomas Grundmann, der als einer der ersten Bonner auch in Berlin ein Büro unterhielt und dem man nachsagt, das Wagnis zu lieben, an den Rhein zurück. Der Manager hat seinen Entschluß lange hinausgezögert. Vor allem die horrenden Mieten für seine insgesamt 13 und später auf neun reduzierten Buchhandlungen in Ost-Berlin trieben ihn jetzt dazu, endgültig das Handtuch zu schmeißen. Es sei noch offen, was von Bouvier endgültig an der Spree übrigbleibe, sagt der bundesweit zweitgrößte Buchhändler, der auch einen Verlag unterhält.

Die Quadratmeterpreise in der immer noch unbelebten Karl-Marx- Allee stünden denen am Kurfürstendamm auf keinen Fall nach, beschreibt der Bouvier-Chef die Situation. So waren Verluste vorprogrammiert, die sich kein mittelständisches Unternehmen leisten kann. »Es war wirtschaftlich sinnlos«, meint Grundmann, der vergeblich auf entsprechende »Signale vom Senat« gewartet hat. Dort habe man es bei der Äußerung belassen: »Wir subventionieren keine Läden.« Grundmann sieht das anders. Er habe von der öffenlichen Hand eine Einmischung erwartet, wenn zum Beispiel die ehemaligen Kommunalen Wohnungsverwaltungen unerschwingliche Mieten erheben. Da bei Wohnungsmieten Grenzen gesetzt sind, werde offensichtlich versucht, die Verluste über die Gewerbeflächen einzuspielen, lautet seine Schlußfolgerung. Enttäuscht zeigte sich der Verleger von der »Unbeweglichkeit« des Berliner Apparates, vor allem auf unterer Ebene. Er vermisse das Vermögen, »echte Strukturpolitik« für die Stadt zu machen. »Man kann eben besser mit eigenen Leuten.« Jetzt sollen die meisten Bouvier-Buchhandlungen gemeinsam mit der Treuhand an Mitarbeiter und an Vertreter anderer Branchen verkauft werden. ADN

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