: Freigelegt und entrümpelt
■ Uwe M. Schneede stellte seine mittelfristigen Konzepte für die Kunsthalle vor / In vielen Trakten wird emsig gebaut
stellte seine mittelfristigen Konzepte für die Kunsthalle vor/In vielen Trakten wird emsig gebaut
Die Kunsthalle macht zur Zeit nicht durch aufwendige Ausstellungen von sich reden, sondern durch eine neue, Schritt für Schritt verwirklichte, attraktive Präsentation der Sammlung. So mancher Besucher wird in den letzten Monaten fasziniert vor einem Werk gestanden haben, in dem Glauben, es noch nie gesehen zu haben, und doch hing es jahrelang in der ständigen Sammlung. Diese Neuerungen und das Ausstellungsprogramm für 1993 waren gestern Thema eines Gespräches, zu dem Kunsthallen-Direktor Uwe M. Schneede geladen hatte.
In vielen Trakten des Gebäudes wird emsig gebaut, freigelegt, entrümpelt und restauriert. In der Rotunde gleich hinter dem Eingang wird bereits eine große Arbeit für die im September startende Olaf Metzel-Ausstellung aufgestellt. Ende 1993 werden sich auch die alten Meister, deren Trakt momentan modernisiert wird, in neuem Glanz präsentieren. Bei den „Modernen“ ist zu den „Künstler-Räumen“ ein schöner, klarer Edvard Munch-Raum hinzugekommen.
Auch die Freilegung des Wandschmuckes aus dem 19. Jahrhundert im Treppenhaus des Altbaus geht weiter. Ob die Wiederherstellung des „Raumkunstwerks aus der Gründerzeit“ (Schneede) bis Ende 1993 gelingt, hängt davon ab, ob sich private Mäzene finden. Von dem Treppenhaus wird man später auf den neuen Ungers-Bau blicken können, so daß eine Achse 19. – 20. Jahrhundert entsteht, die der Wiederherstellung des 19. Jahrhunderts das retrospektive nimmt. Die Attraktivität der Kunsthalle enorm erhöhen würde die Verlegung des Haupteinganges in den Kuppelbau, empfiehlt ein von Schneede in Auftrag gegebenes Gutachten über mögliche Veränderungen der Kunsthalle. Zu den Perlen der kommenden Ausstellungen gehört die Schau mit 80 Probedrucken zu Goyas Desastres de la Guerra, die im Kupferstichkabinett gefunden wurden. Der sensationelle Fund wird ergänzt werden durch Leihgaben aus dem Prado. Doch auch den Anschluß an die Moderne versäumt die Kunsthalle nicht: Im Rahmen der Mediale wird ab Februar 1993 eine Videoinstallation von Ingo Günther präsentiert. Weitere Ausstellungen für das nächste Jahr sind: George Grosz (ab 15.1.93), Max Beckmann (19.3.) und Picasso Die Zeit nach Guernica 1937-73 (18.6.). Julia Mummenhoff
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