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Baustein in der Meile

■ Eine erste Besichtigung des Umbaus der Markthalle zum neuen Kunstzentrum in Hamburgs künftiger Museumsinsel

zum neuen Kunstzentrum in Hamburgs künftiger Museumsinsel

Ein „modernes Kunstzentrum“ mit Büros, Ausstellungsflächen und Café (die Kultursenatorin bevorzugt bekanntlich das Wort „Bistro“) soll sie werden, die Markthalle am Klosterwall. Und ein zentraler Baustein in Hamburgs künftiger Museumsmeile, die dann vom voraussichtlich 1996 fertiggestellten Kunsthallen-Erweiterungsbau am Ferdinandstor bis hinunter zu den Deichtorhallen reicht.

80 Millionen soll der Kunsthallen-Bau kosten, 8,3 Millionen der Umbau der Markthallen, wovon die Kulturbehörde rund 5,5 Millionen bezahlt, die Baubehörde 1,3 Millionen und den Rest die Sprinkenhof AG. Anfang August wurde mit den Bauarbeiten in der Markthalle begonnen, die im Mai 1993 beendet sein sollen. Gestern morgen trafen sich Kultursenatorin Christina Weiss, die für den Innenausbau verantwortlichen Architekten Störmer und Simons, Ulrich Feierabend, zuständiger Baubetreuer von der Hamburger Gesellschaft zur Gewerbebauförderung sowie Kunstvereins-Chef Schmidt-Wulffen zur Besichtigung der Baustelle.

Zwischen herabhängenden Betonbrocken und losen Fußbodenkacheln konnte man sich zumindest eine Vorstellung von den räumlichen Dimensionen machen. Über 4000 Quadratmeter der dreigeschossigen Hallen sind von den Umbauten betroffen. Im nördlichen, 1913 errichteten Hallenteil wird lediglich der Berufsverband Bildender Künstler (BBK) als neuer Mieter ins Mittelgeschoß einziehen. Der „Antikmarkt“ im Keller und das Veranstaltungszentrum „Markthalle“ im Obergeschoß bleiben als solche erhalten.

Im südlichen Gebäudeteil, der 1951 angefügt wurde, dominiert künftig ganz und gar der Hamburger Kunstverein: Café und

Werkstätten im Erdgeschoß, Verwaltungsbüros in einer Art Zwischengeschoß und schließlich ein Ausstellungsraum im ersten Obergeschoß werden auf insgesamt 1850 Quadratmetern untergebracht. Die Freie Akademie der Künste wird sich im zweiten Obergeschoss einrichten. Ein eigener Treppen- und Aufzugsturm wird nach den Plänen der Architekten auf der Rückseite der Markthalle errichtet.

Ein separater Eingang ist auch für den Kunstverein vorgesehen, und zwar an der südlichen Stirnseite der Markthalle. Als ein „Spielobjekt“ des Kunstvereinsdirektors bezeichnete Baubetreuer Feierabend gestern die Gestaltung dieser Fläche. In Korrespondenz zu der Fensterfront der Deichtorhalle vis à vis soll dort eine verglaste „Vertikale Vitrine“ den Blick in den Ausstellungsraum eröffnen und zugleich als „Informationswand“ die

nen, auf der aktuelle Ausstellungen via Plakaten, Leuchtschrift oder was immer ankündigt werden.

1Allerdings habe das Bezirksamt bereits Widerspruch gegen diese Pläne erklärt, so Ulrich Feierabend, weil die Gefahr bestünde, daß die Autofahrer von derlei Signalen ab

gelenkt würden. Nicht nur vom Autogestank auch vom Lärm der stark befahrenen Straße und der vorüberfahrenden Züge ist das künftige Kunstzentrum Markthalle ohnehin regelrecht umzingelt. Aus diesem Grund ist bereits eine schallisolierende „Raum-in-Raum-Bebauung“ im Südteil vorgesehen.

Kultursenatorin Christina Weiss gab gestern bekannt, daß die Stadtentwicklungsbehörde in absehbarer Zeit einen städtebaulichen Wettbewerb ausschreiben werde, der die gesamte Museumsmeile architektonisch zusammenfügen und verbinden soll. Mehr als ein paar Blumenkübel oder „Laserstrahlen“ (Weiss)

müssen schon her, um Hamburgs Museumsinsel im Verkehrsstrom

auch nur einigermaßen für Fußgänger attraktiv zu machen.

Mechthild Bausch

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