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Medienstiftung vom Stapel

■ NDR, HAM und Senat wollen Hamburgs Standort-nachwuchs fördern

wollen Hamburgs Standort-Nachwuchs fördern

Das Boot heißt „Medienstiftung Hamburg“, ist für das Jahr 1993 mit 900000 Mark beladen und soll staatsvertragsgemäß Kurs nehmen auf die „Förderung des Medienstandorts Hamburg, insbesondere die Nachwuchsförderung“. An Bord gingen gestern per Unterzeichnung eines Gesellschaftervertrags drei hochrangige Medien- Schipper, NDR-Admiral Jobst Plog, HAM-Kommandant Helmut Haeckel sowie der Käpten der Senatskanzlei, Thomas Mirow.

Finanziert wird „Medienstiftung“ aus Rundfunkgebühren, genauer gesagt aus einem Fünftel jenes Geldes, das der NDR bisher der Hamburgischen Landesanstalt für neue Medien (HAM) spendieren mußte, in diesem Jahr rund 4,5 Millionen Mark. So hatten es die Landratten in der Hamburgischen Bürgerschaft bei der Verabschiedung des Rundfunkstaatsvertrags bestimmt.

Wie die drei Skipper die „Medienstiftung“ ans abgesteckte Ziel „Nachwuchsförderung“ bringen wollen, in welchen Häfen das Geld schließlich entladen wird, darüber sind sich Haeckel, Plog und Mirow noch nicht so recht im klaren. Man will anhand konkreter Anträge entscheiden. Die liegen bisher unter anderem von der Hamburger Akademie für Publizistik und der AG Radio vor, zu der sich verschiedene private Radio-Initiativen zusammengeschlossen haben.

Daß die „Medienstiftung“ ausgerechnet diese kleinen Buchten anläuft, kann sich Plog nicht so recht vorstellen. Und die Akademie werde ja schon aus dem Laderaum des NDR-Tankers gefördert. Statt dessen schwebt Plog zum Beispiel die Förderung talentierter Drehbuchschreiber vor. Käpten Mirow läßt den Blick etwas weiter schweifen und plädiert für die Aus- und Weiterbildung von Ost-Kollegen. Helmut Haeckel kann sich offiziell derzeit noch alle diese Möglichkeiten vorstellen, liebäugelt aber mit den Lokalfunk-Buchten.

Abzuwarten, ob sich die Seebären ihre Kommandos unterwegs immer so einstimmig geben können, wie es die Bootsordnung vorschreibt. Uli Exner

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