piwik no script img

Kinokampf um Bremen

■ Neben „Multiplex“-Großkino am Weserpark ein „Cinemaxx“ in der City?

Sauber, freundlich, preiswert: das Image des Einkaufszentrums „Weserpark“ am Bremer Kreuz. Passend dazu: das „Aquadrom“- Schwimmbad und das „Multiplex“-Großkino. Letzteres gibt es noch nicht. Aber ein Bauantrag liegt der Behörde vor. Betreiberin soll die englische UCI (u.a. Paramount) sein, bekannt für schlichtes Seichtprogramm. Als Betreiber war auch der Hamburger Kino-Tycoon Hans-Joachim Flebbe im Gespräch. Doch „Weserpark“-Investor Werner Steenken fand dessen Vorstellungen „zu hochgestochen“.

Gestern kam Flebbes Antwort in Form einer Presseerklärung: Er baut ein Großkino in der Bremer Innenstadt. 10 Säle für 3.200 Personen, in den größten sitzen 700 ZuschauerInnen auf „weichen, französischen“ Sesseln, die größte Leinwand ist sensationelle 22 Meter lang - in Hannover und Essen gibt es bisher solche „Cinemaxe“.

Einen Eröffnungstermin hat Flebbe: 13.4.1994. Einen Bauplatz noch nicht. „Irgendwo zwischen Obernstraße und Bahnhof,“ verlautet aus dem Hause Flebbe, „inclusive Rembertikreisel“.

„Kein Rambo, keine Kriegsverherrlichung“, wird das Programm umrissen, aber „Terminator III“, Disney und „Grüne Tomaten und ein bißchen Filmkunst“. Daneben Filmfestivals und Konzerte. — Auf der grünen Wiese am Bremer Kreuz soll das anders aussehen: „Wir wollen den Bürger mit unserem Programm umarmen,“ sagt der Investor. Kassenschlager, zeitversetzt in mehreren Kinos, Heimatfilme. Hintergrund: der Weserpark soll auch abends und Sonntags attraktiv sein; Schwimmen, Kino, Kaffeetrinken und Speisen — alles überdacht an einem verkehrlich gut angebundenen Platz.

Zwei Großkinos für Bremen? Branchenkenner erwarten eine Absprache zwischen UCI und Flebbe: einer soll verzichten. UCI allerdings, so Steenken, sei vertraglich auf 30 Jahre gebunden. Und für Statiker und Architekten ist auch schon eine Menge Geld geflossen. Bus

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen