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Jelzin wollte in Japan „Demütigung“ entgehen

Moskau (afp) — Der russische Präsident Boris Jelzin hat die Absage seines Japan-Besuchs damit begründet, daß er in Tokio „Demütigungen“ entgehen wollte. „Mein Japan- Besuch wurde verschoben, weil die Japaner die Kurilenfrage zu kategorisch behandelten“, sagte Jelzin am Freitag vor Reportern in der zentralrussischen Stadt Scheboksari. Jelzin hatte am Mittwoch einen viertägigen Staatsbesuch vorläufig abgesagt, den er am Sonntag antreten sollte. Japan macht umfassende Finanzhilfen an Rußland von der Rückgabe der nach dem Zweiten Weltkrieg von der Sowjetunion besetzten vier Kurileninseln abhängig. Dies lehnt Rußland ab.

So könne man das Problem nicht angehen, und „mit leeren Händen nach Japan zu gehen, wäre nutzlos gewesen“, fügte Jelzin am Freitag hinzu. Er erinnerte an den Besuch des früheren sowjetischen Präsidenten Michail Gorbatschow in Japan vom April 1990.

Gorbatschow hatte den Besuch abgekürzt, weil er keine Krediterleichterungen für sein Land durchsetzen konnte. Der Besuch hatte Gorbatschow im eigenen Land scharfe Kritik eingebracht. „Sich vor protestierenden Studenten zu verstecken, wie es Gorbatschow damals tat — weder Rußland noch sein Präsident werden solch eine Demütigung hinnehmen“, sagte Jelzin.

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