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Versteinert und unnachgiebig

■ betr.: "Asyldebatte: CDU im Hessen-Landtag isoliert", taz vom 25.9.92

betr.: „Asyldebatte: CDU im Hessen-Landtag isoliert“,

taz vom 25.9.92

Kanthers Miene mag bei der Asyldebatte im Hessen-Landtag genau so versteinert gewesen sein, wie seine Haltung Menschen gegenüber, die in der Bundesrepublik Zuflucht, Sicherheit und Humanität suchen, versteinert und unnachgiebig hart ist. Sein Stellvertreter Wilhelm Küchler, Beauftragter für die katholischen Kirchen, hat bereits am 24.Juli 1992 an die Pfarrer der katholischen Kirchengemeinden in Hessen geschrieben, weil es ihm ein besonderes Anliegen ist, daß die Seelsorger „unsere Haltung in der Asylproblematik genau kennen und nachvollziehen können.“

Er fügte dem Schreiben ein „Zehn-Punkte-Programm“ bei, das in Form einer Initiative der Fraktion der CDU im Hessischen Landtag eingebracht wurde. Die Tatsache, daß im Bistum Limburg 80 Priester und Diakone sich gegen jede Änderung des Artikels 16 des Grundgesetzes ausgesprochen haben, macht deutlich, daß viele Seelsorger diese Haltung der CDU nicht nachvollziehen können. Es muß deutlich gemacht werden, daß die Probleme der Flüchtlinge selbst, nicht die Probleme mit den Flüchtlingen unter menschenrechtlichen und moralischen Gesichtspunkten, vorrangig sind. Gerade aus einer christlichen Position heraus ist es zwingend, aus der Perspektive der Flüchtlinge, nicht der Ordnungs- und Finanzprobleme der BRD zu argumentieren. SPD und Grüne in Hessen sind in ihrer Haltung zu unterstützen, wenn es darum geht, Grundrechte nicht abzubauen. [...] Pfarrer Hubertus Janssen,

Limburg-Eschhofen

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