: Für Ezeki
Als Bitte an die Zeit um beste Führung
grüße ich Heimstatt und Ahnen.
Jemand erzählte die Lügen
daß Bussarde sich nur von schwarzem Aas nähren.
Nach Festmahlen in Gravesend
wo Halme sich häufen für den Bau der Heimstatt
erwarten wir das Fest der Hoffnung
unter dem einzelnen Zitronenbaum
der am Rand zerstörter Städte blüht.
So kehrtest du heim Zeke
um längs der Ziegenpfade Erinnerungen zu suchen, heim
zu jenen verweilenden Sträuchern der Kindheit
entblößt von Tränen des Exils.
Wir sagen
die Schlange, die am Baum stirbt
kehrt zur Erde heim.
Wieder nach mancher Abwesenheit
lausche dem schweren Schritt und den Tritten,
dem dumpfen Fall deines Körpers
der auf deinem Boden von neuem aufprallt.
Und Zeke,
Erzähl ihnen, der Jugend
von den Adlerträumen über Jahre hin;
von der Hoffnung, die brannte
in den Flammen angezündeter Städte;
von der Zeit für Mahlzeiten und Lachen
bei Nacht.
Von Friedhöfen und Tod
an den hellen Nachmittagen der Tagundnachtgleiche.
Erzähl ihnen Zeke von den anderen Sturmländern
den überfüllten Mietshäusern
und brennenden Schneefeldern;
von Negern, die in Memphis
den gleichen Tod sterben wie einst in Ullundi
Erzähl ihnen von den Burschen
die an den Ecken nationaler Größe nicken; erzähl ihnen
von Tränen
zahllosen Tränen.
Erzähl ihnen von Sambia und den brennenden Bäumen,
von Akkra, Nairobi,
daß Salzsäulen
schmelzen in Paris für den Blick zurück;
von Kampala der geschmückten Poinsettien
vor der Ankunft des Feldmarschalls Amin.
Vor allem Zeke
erzähl ihnen von Hoffnung und der Aussicht auf Hoffnung
verkrustet unter Tod
und Todestränen,
von der Herrlichkeit
und der Vision
die auch perfekte Waffen nicht zerstören können;
vom alles überdauernden menschlichen Willen,
vom kommenden Fest mit Mais und Lamm
vom Tag der Freiheit, der aufsteigen wird
wie die Sonne morgen.
Erzähl ihnen auch von den Brüdern im Norden
in den Flußgebieten und Savannen
im Kampf gegen Hurrikane des Hungers und Qualen
des untröstlichen Kaktus.
Erzähl ihnen auch von jenen, die weggingen
eine Zeitlang
aber zurückkehrten mit reifendem Mais
und der gezähmten Schlange.
Von denen, die dem Land Ehre erwiesen
in den wortreichen Gesängen einst
der Hoffnung
und immer der Hoffnung.
Von denen, die auf das Heimatland deuteten
mit dem rechten Zeigefinger
niemals mit dem linken
und vom Meer sangen und den Hähern von Kalamazoo,
und der gestreiften Makrele in der Chesapeake Bay.
Wir sangen von Hügeln und Flachland, Zeke
du und ich in jenen Gedenkliedern
die wir in den Asphaltstädten verfaßten
eingesperrt in kalte Fegefeuer von Abwesenheit und Exil
„wen die Götter lieben, den schicken sie am weitesten weg“.
Betritt sanft die vertraute Erde
Betritt ganz leise dein vertrautes Land.
Laß dein verkrüppeltes Kriechen, sag ich,
zum stolzen Schritt des Kriegers werden
Aber schreite ganz leise auf deiner Vorfahren Erde
für deinen Sieg
unseren Sieg.
Chinua, Masizi, Okigbo, La Guma
Laye, Ngugi, Okot, Efua
Brew, Okai, Rubadiri, und
ich mit deiner Erlaubnis Zeke
füge meinen Namen hinzu
Für die kommenden Tage der Herrlichkeit
Für die schöne Auferstehungszeit.
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