: die taz berichtete vor 10 Jahren
15.10.'82. Freitag. Die taz befindet sich in ihrer schlimmsten ökonomischen Krise. Aber was ist das schon angesichts der Lage in Polen, wo die ArbeiterInnen gegen das Verbot ihrer Gewerkschaft streiken und sich heftige Straßenkämpfe mit der Polizei liefern. Aufmacher! Gestern wurde auch der später in eine Genfer Badewanne abgetauchte Uwe Barschel zum neuen Landesvater Schleswig-Holsteins gewählt. Tagesthema aber ist natürlich Beiruts „Wiedervereinigung“. Denn die „grüne Linie“ in Beirut, „dort wo die Heckenschützen herrschten“, existiert nicht mehr. „Was fehlt“ lügt ohne Angabe von Gründen: „ab nächsten Montag die Inlandsredaktion der taz“. In einem 2spalter erläutert Martin Kilian überzeugend, warum der Zeichner Gerd Seyfried unbedingt als Berater Reagans in die USA muß. Und Gerd Nowakowski beschreibt auf zwei Seiten seine Reise zur Friedrichshof-Kommune des Aktions-Analytikers Otto Mühl. „Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Otto“, stichelt der gemeine Kerl überlaut, als Gerd ganz allein vor 300 „freien“ Leuten steht und diese nun unterhalten soll. Und das mit dem freien Sex stimmte so ja auch nicht. -pa-
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
