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„Keine Niederlage“

■ Jetzt doch: Kultursenatorin entschuldet das Theater

Monatelang hat sie das Ansinnen zurückgewiesen; jetzt mit einemmal ist Helga Trüpel bereit, den vor ihrer Amtszeit aufgehäuften Schuldenberg des Bremer Theaters abzutragen. Dafür schlachtet sie sogar ihren Sonderprojektetopf mit den legendären Trüpel-Millionen: 1.100.000 Mark stellt sie bereit, damit das mit knapp vier Millionen Mark verschuldete Theater überhaupt wieder liquide wird. Der Rest des Geldes soll aus dem regulären Kulturhaushalt 1994 abgezwackt werden. Heute beschließt der Senat über diesen Vorschlag.

Helga Trüpel hält das aber für „keine politische Niederlage“. Staatsrat Schwandner pflichtet bei: „Schließlich ist das unser Laden.“ Außerdem habe die Behörde zwei Projekte des Sondertopfs ohnehin nicht rechtzeitig hingekriegt: erstens den geplanten Multikulti-Kongreß, zweitens die Ausstellung mit moderner Kunst aus der Dritten Welt.

Helga Trüpel hatte sich bislang strikt geweigert, „für eine Altlast der SPD“ geradezustehen, erst recht mit Mitteln ihres persönlichen Sondertopfs. Die SPD aber, insbesondere Finanzsenator Kröning, war gegenteiliger Meinung. Offenbar hatte die Kultursenatorin lange Zeit gehofft, dann wenigstens nach dem Stuttgarter „Bugwellen- Modell“ die Schulden vor sich her schieben zu können. Eine Variante, die ziemlich heikel geworden ist, nachdem den Stuttgarter Intendanten Gönnenwein, der es probiert hatte, jetzt die Staatsanwaltschaft hetzt.

schak

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