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Schulzentren zu Restschulen

■ GEW fordert pädagogische Diskussion statt Schulstrukturstreit

Ein Ende des ideologischen Schulstreits und stattdessen eine Diskussion über pädagogische Inhalte forderte gestern die Bremer Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW): „Wir wollen nicht mehr über Schulstrukturen diskutieren. Das eigentliche Thema ist die Frage nach einer inhaltlich guten oder schlechten Schule“, sagte Martin Kurp vom GEW-Referat Bildungspolitik.

Auf einer 40 Seiten starken Broschüre dokumentiert die GEW ihre Stellungnahme zur Bildungspolitik der Ampel — und besonders ihre Ablehnung der beiden per Senatsbeschluß einzurichtenden isolierten Gymnasien, über deren Standorte der Senat am 15. Dezember entscheiden will.

Das Hauptargument der GEW, die Quintessenz aus drei vorangegangenen Hearings, ist ein altbekanntes: Die Realisierung der FDP-Forderung nach isolierten Gymnasien mache unweigerlich die Schulzentren zu Restschulen. „Das hat zwei ganz negative Konsequenzen“, sagt Jürgen Burger vom Referat für Schulrecht und Bildungsfinanzierung: Die soziale Entmischung, die sich in bestimmten Stadtteilen besonders hart auswirken werde, und die Gefährdung der an den Schulzentren mühsam aufgebauten inhaltlichen Reform hin zu stadtteilnaher Schule, die mit aktuellen Diskussionen verbunden sein soll. Eine stadtteilnahe Schule sei an einem Gymnasium, dessen Einzugsbereich automatisch größer ist, kaum möglich, so Burger. „In einigen Stadtteilen, zum Beispiel der Neustadt oder in Huckelriede, bedeutet ein neues Gymnasium eine enge Konzentration mehrerer Restschulen — und damit das Auseinanderfliegen der sozialen Strukturen im Stadtteil“, findet Kurp.

Die GEW-Kritik an der Umsetzung der Bremer Schulreform sei zwar nicht vom Tisch, dennoch: „Die jetzige Debatte stört das –labile Gleichgewicht– der Sek.I- Schulzentren, die sich gerade in einer konsolidierenden Phase befinden“, sagt Martin Kurp. Wird jetzt etwas umgemodelt, gebe es wieder „zehn Jahre Planungschaos“ — „Das wäre eine Demontage der funkionierenden vielfältigen Angebotsstruktur, die die FDP als Pro-Argument ins Felde führt.“

Den BefürworterInnen der beiden neuen Gymnasien wirft die GEW vor, daß sie sich aus der Verantwortung für die Gesamtschülerschaft stehlen — Jürgen Burger: „Der wunde Punkt der Befürworter ist, daß sie nicht sagen, was mit den Restschulen passieren soll.“ skai

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