piwik no script img

Berliner Unternehmer gegen Gewalt

■ Bisher haben sich zwölf Unternehmen angeschlossen

Berlin.Zwölf Berliner Unternehmen haben sich bisher in der „Initiative Verständigung – gegen Gewalt von Rechts“ angeschlossen. Erste konkrete Projekte für Verständigung und Toleranz sollen noch vor Jahresende realisiert werden. Jugendsenator Thomas Krüger (SPD) begrüßte das Unternehmerprojekt gestern als „neuen notwendigen Spielraum für den sozialen und innenpolitischen Bereich“. Der Wirtschaftskreis aus verschiedenen Branchen verspricht sich durch seine Aktion praktische und aufklärerische Hilfe für den Dialog zwischen Deutschen und Ausländern. Die Mitinitiatorin Constanze Flaskamp befürchtet, das gegenwärtige „Identitätsproblem“ der Deutschen sei ein Bremser für ausländische Investoren. Die Berliner Unternehmerin will die gesellschaftliche Verantwortung dafür nicht allein den Politikern überlassen.

Unternehmen sollen auf Weihnachtspräsente verzichten und das so eingesparte Geld in einen Fonds einzahlen. Der Berliner Transportunternehmer Rainer Scholz sagte, so könnten gezielt Partnerschaften für Jugendprojekte übernommen, Sozialarbeiter bezahlt und Praktikumsplätze für Jugendliche geschaffen werden. Gemeinsam mit Jugendsenator Thomas Krüger will die Unternehmerinitiative für Berlin ein „Mobiles Zelt“ entwickeln. Für den Jugendsenator kommt es in Zukunft darauf an, Stadträume für Jugendliche zu definieren, um so den Bedürfnissen der Jugendlichen näher zu kommen. Ein Zelt, so Krüger, schaffe einen Freiraum, der von Jugendlichen auf eine ganz andere Weise aktiv eingenommen werden könnte als ein fester Bau.

Der Berliner Künstler Justus Blumenstein stellt der Unternehmerinitiative zwei seiner künstlerischen Projekte zur Verfügung. Er verschickte „Paint-Boxes“ in 160 Länder der Welt. Auf ihnen sollen Bilder entstehen, die dann von Berlin aus eine Botschaft an die Welt formulieren. Der Künstler ließ zudem einen Konzertflügel in verschiedenen Ländern bemalen. Der Flügel soll nun bei Benefizkonzerten bespielt werden, deren Erlös in Jugendprojekte fließen soll. Zum ersten Mal wird Konstantin Wecker in Berlin im Rahmen des Kulturprogramms der Demonstration am 8. November auf der Hauptbühne den Flügel bespielen. mal

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen