: Keine St.Florians-Politik
■ betr.: "Befangenheitsantrag gegen Klaus Töpfer", taz vom 2.11.92
betr.: „Befangenheitsantrag gegen Klaus Töpfer“, taz vom 2.11.92
Seit 25.September ist Salzgitter Schauplatz für ein schauerliches Spektakel, gemeint ist die Erörterung (nicht „Anhörung“!) der Einwendungen gegen ein weiteres deutsches Atommüllgrab (die 115.000 nicht rückholbaren Fässer in der Asse und das Atommüllager Morsleben werden so leicht vergessen).
Am 19.Verhandlungstag kam es zum „Eklat“, weil wir mit den Herren des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) ein Hühnchen zu rupfen hatten und die Federführung des Anhörungstermins für einige Minuten selbst in die Hand genommen haben. Die Gründe für unsere Aktion, zu der rund 40 Lüchow-Dannenberger/ innen per Bus angereist waren, verschweigt der Bericht: wir haben die laufende Anhörung als Bühne genutzt, um gegen die Zwischenlagerplanungen in Gorleben zu protestieren. Da die Neubaupläne in Gorleben mit dem ungewissen Ausgang der Schacht-Konrad-Planungen offiziell begründet wurden, haben wir den Zusammenhang hergestellt. Außerdem war es uns wichtig zu unterstreichen, daß wir uns nicht gegen die Interessen der Salzgitteraner ausspielen lassen: keine St.Florians-Politik, das Entsorgungsdesaster muß ein Hebel zum Ausstieg aus der Atomenergie sein. [...]
Spannend auch die Situation in den Endlagerschächten, denn ab 1.Januar hat das BfS weder einen Rahmenbetriebsplan noch einen gültigen Hauptbetriebsplan. Wie wird sich da Rot-Grün in Hannover verhalten, kommt es zum ersehnten Baustopp?
Von 13. bis 15. November findet die Herbstkonferenz der Anti- AKW-Bewegung im Wendland statt. Alle diese Themen werden eine Rolle spielen. [...] W. Ehmke, BI Umweltschutz
Lüchow-Dannenberg e.V.
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