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Junkie-Container auch tagsüber offen

■ Anwalt erreichte Nachgeben der Sozialbehörde / 'Frage der Humanität'

Ab Montag sollen in Bremen die obdachlosen Junkies nicht mehr um 10 Uhr morgens aus ihren Container-Notunterkünften in der Föhrenstraße hinausgeworfen werden. „So ist es“, bestätigt der Bremer Drogenbeauftragte Guus van der Upwich.

Die Maßnahme hatte das Verwaltungsgericht dem Anwalt Dr. Klischies mitgeteilt, der für verschiedene Betroffene juristische Klagen wegen der Grundrechts-Verletzung eingereicht hatte: Wenn die Unterbringung von Obdachlosen auf die Nachtstunden beschränkt ist, müssen die Junkies, auch wenn es regnet oder schneit, den ganzen Tag im Freien verbringen. Kürzlich schon hatte das Sozialamt einem verletzten Junkie, der von Klischies vertreten wurde, sofort die Unterbringung in einem Hotel versprochen, um den Prozeß zu vermeiden (vgl. taz 14.11.)

Früher habe es „im politischen Raum“ Widerstände gegeben; seitdem aber für die Container, die auf der Fohlenwiese in Oberneuland aufgestellt werden sollen, die Öffnung für tagsüber diskutiert wird, sei die Front aufgeweicht. Das Tagesangebot sei eine Frage der Humanität, sagt der Drogenbeauftragte; die Bevölkerung dürfe allerdings nicht glauben, daß damit die Drogenabhängigen aus der Öffentlichkeit verschwinden.

Für das Notunterkunfts- Schiff „Jola“ ist eine Tagesöffnung nicht geplant, meint van der Upwich. Denn demnächst werde möglicherweise eine feste Obdachlosenunterkunft für Junkies geöffnet. K.W.

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